Reiseberichte / Tagebuch

Asienreise 2010
Daten und Fakten

Reisedauer:  14. April bis 17. Juli 2010

12 besuchte Länder:  Ungarn  Ukraine  Russland  Kasachstan  Usbekistan  Tadschikistan Kirgistan  Mongolei  Lettland  Litauen  Polen Tschechien

zurückgelegte Strecke:  24.695 km auf eigener Achse und 76 km Huckepack auf einem LKW
verbrauchter Treibstoff: 3.252 Liter Diesel

Hotelnächtigungen:  9
Nächtigungen in mongolischen Jurten: 2
Nächtigungen in Camps im Fahrzeug: 2
Nächtigungen im Fahrzeug in freier Natur:  81

Südlichster Punkt der Reise:  Khorog in Tadschikistan
Nördlichster Punkt der Reise:  Rezekne in Lettland
Östlichster Punkt der Reise: Ulan-Ude in Russland
Höchster Punkt der Reise: Arbeitalpass 4655m am Pamir-Highway in Tadschikistan

Toni und Norbert machten ca. 10.000 Fotos und Bernd versuchte die Eindrücke der Reise auf ca. 5 Stunden Videofilm festzuhalten

Samstag 17.07.2010
Österreich
Zurückgelegte Strecke: 276 km
Wetter: schön und heiß
Über Tulln und St. Pölten fahren wir nach Kirchdorf wo wir gegen 12:45 h glücklich und zufrieden ankommen. Bernds Gattin Brigitte hat ein vorzügliches Begrüßungsessen vorbereitet, dass wir gemeinsam mit Norberts Gattin Sibylle  und deren Tochter Hanna genießen.
Anschließend laden Toni und Norbert ihr Gepäck um und machen sich auf den Heimweg nach Attnang bzw. Lenzing

Freitag  16.07.2010
Polen – Tschechien - Österreich
Zurückgelegte Strecke: 358 km
Wetter: schön, heiß und sehr schwül
Über Brünn  fahren wir zur österreichischen Grenze, die wir in Drasenhofen überqueren. So wie wir unsere Reise mit einem Heurigenbesuch begonnen haben, wollen wir diese auch beenden. So bleiben wir in Poysdorf, nehmen ein Erfrischungsbad in einem dortigen Badeteich und verbringen den Abend bei besten Weinen und guter Kost in einem Heurigenlokal (www.veltlinerhof.com) in der Weinstadt Österreichs.

Donnerstag 15.07.2010
Polen
Zurückgelegte Strecke: 547 km
Wetter: schön, heiß und schwül
Überwiegend auf mautfreien Autostraßen mit zwei Spuren in jeder Richtung fahren wir über Warschau und Tschenstockau bis in die Nähe von Katowic und nächtigen in einem kleinen parkähnlichen Wald etwa 2 km von der Hauptstraße entfernt

Mittwoch 14.07.2010
Lettland – Litauen - Polen
Zurückgelegte Strecke: 487 km
Wetter: schön und heiß
Nachdem wir heute doch etwas länger geschlafen haben, fahren wir durch Lettland und Litauen nach Polen, wo wir in Suwalki auf einem Campingplatz nächtigen.

Dienstag 13.07.2010
Russland
Zurückgelegte Strecke: 620 km
Wetter: schön und heiß
Wir benötigen beinahe zwei Stunden um im sehr starken Frühverkehr Moskau zu verlassen und fahren dann ohne weiteren Zwischenstop zum Grenzübergang nach Lettland. Dort kommen wir um ca. 18 Uhr an. Vor uns warten, abgesehen von den Lkws die auf einer separaten Spur abgefertigt werden, 37 PKW auf die Grenzabfertigung. Wie uns ein Lette erzählt, sind 80%  der Wartenden Treibstoffschwarzhändler, die in ihren Fahrzeugen vergrößerte Tanks eingebaut haben, in Russland billigen Treibstoff tanken und diesen in Lettland, wo der Treibstoff doppelt so teuer ist, verkaufen. Die Behörden sind dagegen machtlos, versuchen jedoch diesen grauen Import dadurch zu erschweren, dass in einer Stunde lediglich vier Fahrzeuge abgefertigt werden. So müssen auch wir in dieser Schlange stundenlang warten und können erst um 02:30 Uhr in den Abfertigungsbereich einfahren. Die Grenzabfertigung selbst dauert dann noch einmal länger als eine Stunde und wir parken dann gegen 4 Uhr Früh auf einem Parkplatz gleich nach der Grenze und verbringen dort den Rest der Nacht.

Sonntag und Montag 11. u. 12.07.2010
Russland    Moskau
Wetter schön und sehr heiß
Wir verbringen beide Tage in der Stadt und besichtigen den Kreml, den roten Platz, das Kaufhaus GUM, die Einkaufs- und Künstlerstraße Arbat sowie die  Christi Erlöser-Kathedrale. Norbert wird wegen seiner nur knielangen Hose nicht in die Kathedrale gelassen. Nachdem Bernd die Kathedrale – mit einer langen Hose bekleidet - besichtigt hat, wechseln beide hinter einem Verkaufsstand die Hosen und so kann Norbert die Kathedrale auch besichtigen. Beide sehen zwar in der Hose des jeweils anderen mehr als ulkig aus, aber der Zweck heiligt die Mittel! Übrigens kostet ein Bier an den Verkaufsständen am Kreml lediglich etwa € 1,50. Da kommt bei der derzeitigen Hitze Freude auf!
Wir werden morgen den letzten Teil unserer Reise, die Heimreise nach Österreich antreten. Dabei nehmen wir den Weg über Lettland, Litauen, Polen und die Slowakei nach Wien, da dieser etwas kürzer als die Route durch die Ukraine ist und wir uns außerdem eine Grenze sparen und direkt von Russland in die EU einreisen.

Samstag, 10.07.2010
Russland
Zurückgelegte Strecke:    675 km
Wetter:  heiter  Temperatur: 22 – 38°
Durch gleichbleibend eintönige Landschaft fahren wir heute nach Moskau, wo wir drei Nächte bleiben werden. Unser Ziel ist ein Campingplatz neben dem Hotel Rushotel im südlichen Teil der Stadt, den wir auch mit Hilfe der uns bekannten Koordinaten ohne Probleme finden. Allerdings gibt es keinen Campingplatz sondern lediglich asphaltierte Parkplätze. Im Hotel ist man einigermaßen überrascht, dass wir campieren wollen. Als uns dies dann doch erlaubt wird, stellt sich heraus, dass wir weder Toiletten noch Duschen benützen können, da es diese für Camper nicht gibt. So verhandeln wir wegen eines günstigen Zimmerpreises und buchen schließlich 2 Zimmer für drei Nächte für 6000 Rubel was etwa sehr günstigen € 17,- pro Person und Nacht entspricht. Voraussetzung für diesen günstigen Preis ist eine Buchung per Internet was Toni mit seinem Laptop direkt von der Empfangshalle aus erledigt. Nachdem wir unsere Vorräte aufbrauchen müssen, bereitet Norbert das Abendessen im Toyota direkt am Hotelparkplatz zu. Ein Bier in der Hotelbar kostet immerhin stolze € 7,--!

Freitag 09.07.2010
Russland
Zurückgelegte Strecke: 846 km
Wetter:  heiter  Temperatur: 16 – 39°
Die Landschaft im europäischen Russland hat sich gegenüber Sibirien wenig geändert. Allerdings wird hier mehr Landwirtschaft betrieben. So bemühen wir uns, in der nun immer gleichen und eintönigen Landschaft rasch voran zu kommen und fahren heute über 11 Stunden in denen wir 846 km zurücklegen. Wir nächtigen auf einem Feldweg.

Donnerstag 08.07.2010
Russland
Zurückgelegte Strecke: 620 km
Wetter:  heiter  Temperatur: 12 – 26°
Norbert ist heute nicht besonders fit, bereitet jedoch trotzdem ein sehr gutes Frühstück zu- Kurz nach der Abfahrt in Richtung Ufa werden wir mit wilden Gesten von zwei Autofahrern angehalten die uns um Hilfe bitten. Sie erklären uns in deutscher Sprache, dass ihre Bankomatkarte nicht funktioniere und sie dringend 3000 Rubel für Benzin benötigen um mit ihren kleinen Kindern weiter fahren zu können und bieten uns dafür einen goldenen Siegelring an. Nach dem Aussehen nach handelt sich um Roma oder Sinti. Wir geben ihnen schließlich 1000 Rubel      (ca. 25 €) nehmen den Ring natürlich nicht und glauben eine gute Tat gemacht zu haben. Kurze Zeit später sehen wir am Fahrbahnrand der Gegenfahrbahn eine fast idente Personengruppe die ebenfalls versucht Fahrzeuge anzuhalten usw. usw….Anscheinend sind wir abgezockt worden.
Wir überqueren heute auf einer sehr stark frequentierten Straße den Ural, verlassen damit Sibirien und Asien und kehren nach Europa zurück. Etwa 80 km vor Ufa nächtigen auf freiem Feld etwa 1 km abseits der Straße.

Mittwoch 07.07.2010
Russland- Sibirien
Zurückgelegte Strecke: 656 km
Wetter:  heiter bis bewölkt  Temperatur: 13-19°
Nach einer Nacht am Flussufer direkt in der Stadt frühstücken wir (wegen der Toiletten) in einem Cafe. Schon vor einigen Tagen bemerkten wir, dass sich der Reifen des linken Vorderrades innen mehr abnützt. So suchen wir uns in der Stadt Ishim eine Werkstatt mit einem 3D-Spurvermessungsgerät und lassen die Spur korrekt einstellen. Das kostet nur 800 Rubel was etwa 20 € entspricht. Abend parken wir gegen Gebühr auf dem Parkplatz eines Cafes. Bernd geht bald schlafen, Toni sieht sich im Fernsehen die 1. Halbzeit und Norbert das ganze Spiel des WM-Spieles Deutschland-Spanien an, welches hier aufgrund des Zeitunterschiedes erst um 01:30 Uhr beginnt. Nachher leert Norbert mit einigen kasachischen Fernfahrern noch einige Biere und kommt schließlich um 4 Uhr ins Bett.

Dienstag 06.07.2010
Russland – Sibirien
Zurückgelegte Strecke: 655 km
Wetter: bewölkt,  Temperatur: 15 – 22°
Um 4 Uhr Früh müssen Norbert und Bernd austreten und werden sofort von einer Horde von Stechmücken überfallen. Diese sind so aggressiv, dass sie auch die Urinabgabestellen der beiden attackieren und das „Pinkeln“ insofern nicht einfach ist, als mit der freien Hand die Mücken verjagt werden müssen. Auf eine genauere Beschreibung dieses Vorganges wird an dieser Stelle verzichtet. Leider gelangen, als Bernd und Norbert wieder in die Wohnkabine steigen, auch unzählige Gelsen mit in das Fahrzeug und setzen dort ihre Attacken fort. Da an ungestörten Schlaf nicht mehr zu denken ist, beschließen wir zu flüchten und brechen schließlich ohne Frühstück nach Omsk auf. Die Straße führt schon seit Ikursk durch eine typische sibirische Taiga. Immer eben, ohne jede Steigung und nahezu immer schnurgerade, wird sie von Birkengruppen und Birkenwäldern begleitet, die voneinander durch freie teils brach liegende teils bearbeitete Wiesen und Felder getrennt sind. Heute führt die Straße auf ihrer gesamten Länge von mehr als 650 km durch keine einzige Ortschaft oder Stadt. Lediglich abseits der Straße sind einige kleine Ansiedlungen zu sehen. Nur die Tank- und Raststätten sowie einige Rinderherden, die von berittenen „Cowboys“ bewacht werden und unsere Foto- und Zigarettenpausen bringen Abwechslung in die Fahrt. Wir erreichen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca 80 kmh. Die zugelassene Höchstgeschwindigkeit für Anhängergespanne beträgt nur 70 kmh! Wir bemühen uns allerdings – bisher erfolgreich – alle Geschwindigkeitsbeschränkungen in Baustellen udgl. einzuhalten, da diese sehr oft von der Polizei überwacht werden. Erwähnenswert ist noch der Umstand, dass uns, seit wir aus der Mongolei nach ‚Russland eingereist sind, außer dem Vorarlberger Ehepaar und einigen Motorradtouristen kein einziges nicht russisches Wohnmobil oder Allradfahrzeug begegnet ist. Wir werden heute noch versuchen hier in Omsk ein Internetcafe zu finden um unsere Homepage zu aktualisieren und hier auch nächtigen.

Montag 05.07.2010
Russland – Sibirien
Zurückgelegte Strecke: 606 km
Wetter: heiter,  Temperatur: 15 – 26°
Pünktlich um 8 Uhr holt uns einer der Ärzte ab und fährt mit seinem Fahrzeug uns voraus zu einer Werkstatt. Dort hat man jedoch das notwendige Radlager nicht verfügbar. Der Meister telefoniert mit einigen anderen Werkstätten und der Chef fährt dann mit uns in eine dieser Werkstätten wo das Lager gewechselt wird. Da auch das Lager des zweiten Rades, welches wir selbst schon einmal gewechselt haben, nicht geräuschlos läuft, erneuern wir auch dieses. Sicher ist sicher! Für die beiden Lager inklusive der Arbeit bezahlen wir weniger als zu Hause lediglich die Lager kosten. Schließlich schenkt uns der Chef der Werkstatt noch eine Flasche Wodka. Wir nächtigen kurz vor der Stadt Novosibirsk auf einem Feldweg wo uns gleich jede Menge Mücken, Gelsen und Bremen attackieren.

Sonntag 04.07.2010
Russland – Sibirien
Zurückgelegte Strecke: 662 km
Wetter: Anfangs noch Restbewölkung, dann heiter, später einige Regenschauer, kühl
Je weiter wir nach Westen kommen, werden die Straßen immer besser und weisen teilweise schon europäischen Standard auf. So wird auch unsere Fahrleistung immer besser und wir haben heute, obwohl am Vormittag noch einige schlechte Schotterstraßen und Baustellen zu bewältigen waren, schon einen Schnitt von 63,5 kmh erreicht. Etwa 60 km vor der Stadt Acinsk bemerken wir bei einer Routinekontrolle, dass das Rad des Anhängers, an dem wir das Radlager gewechselt haben, etwas Spiel hat. Bei einer kleinen Werkstatt lassen wir das Lager festziehen. Der Mechaniker meint, dass auch das Radlager der anderen Seite beschädigt sein könnte und so beschließen wir in Acinsk dieses Lager wechseln zu lassen, sofern dies möglich ist. Wir finden gegen 23h einen Nächtigungsplatz neben dem örtlichen Krankenhaus und etliche Ärzte und Mitarbeiter wollen uns weiterhelfen. Schließlich wird uns zugesagt, dass wir morgen früh abgeholt und zu einer Werkstatt gelotst werden, die unser Problem sicher beseitigen wird.

Samstag 03.07.2010
Russland - Sibirien
Zurückgelegte Strecke: 570 km
Wetter: Anfangs wolkenlos, nachmittags Eintrübung, am Abend Regen
Wir fahren weiter in Richtung Westen und die Straße begleitet über weite Strecken die Eisenbahngeleise der Transsibirischen Eisenbahn. Mittags essen wir die Hälfte der gestern gekauften vorzüglichen Baikalseefische. Am Nachmittag kommt uns ein Ehepaar aus Vorarlberg mit einem zum Allrad-Wohnmobil umgebauten Puch Pinzgauer 6x6 entgegen. Wir bleiben beide stehen, unterhalten uns, tauschen Erfahrungen aus und geben Tipps. weiter. Schließlich laden uns die Vorarlberger auf eine Flasche Wein in ihr Mobil ein. Sie wollen in die Mongolei und sich später noch in Russland aufhalten und irgendwann im September wieder zu Hause sein. Wir nächtigen in der Nähe einer ganz kleinen Ansiedlung, wo wir auch Trinkwasser aus dem dortigen Gemeinschaftsbehälter bekommen.

Freitag 02.07.2010
Russland - Sibirien
Zurückgelegte Strecke  575 km
Wetter: Anfangs bewölkt, später heiter
Auch heute brechen wir um 8 Uhr auf. In Ulan Ude – der östlichsten Stadt unserer Reise -besorgen wir uns noch eine Schraube und tauschen ein Befestigungselement der Kabine aus. Von jetzt an geht es westwärts in Richtung Heimat! Auf dem Weg nach Irkutsk machen wir am Baikalsee Mittagsrast und kaufen dort von netten jungen Leuten einige frische Fische. Erst um 22 Uhr finden wir nach langem Suchen ein Hotel in Irkutsk wo wir auch die vorge-schriebene Immigrationsregistrierung durchführen können. Von UB haben wir in den letzten zwei Tagen etwa 1000 km ohne technische Probleme zurückgelegt und wir sind, nachdem wir nun auf wesentlich besserer Straßen als in der Mongolei unterwegs sind, voller Hoffnung, dass unsere Pannenserie nun vorbei ist und wir die weiteren 7500 km bis nach Hause ohne Probleme bewältigen werden. In Russland muss man bim Tanken vor dem Tankvorgang bezahlen und angeben, wie viele Liter man benötigt. Die Literanzahl wird dann eingegeben und die Treibstoffabgabe schaltet sich automatisch ab, sobald die eingegebene und bezahlte Menge abgegeben wurde. Norbert wollte 70 Liter tanken. Durch einen Umstand, der im Nachhinein nicht mehr feststellbar ist (vermutlich waren Norberts Russischkenntnisse nicht ausreichend), wurden jedoch 700 Liter eingegeben, die Norbert auch bezahlt hat. Erst nachdem Tank und Reservekanister mit 79 Liter voll waren und die Pumpe noch immer nicht abschaltete, bemerkten wir diesen Fehler und bekamen anstandslos auch das Geld sofort in bar zurück obwohl Norbert die 700 Liter mit seiner Visakarte bezahlt hat.

Donnerstag 01.07.2010
Ulaan Batoor – Russland
Zurückgelegte Strecke  434 km
Wetter: schön
Wir verlassen um 8 Uhr das Camp Oasis und fahren zu der etwa 330 km entfernten russischen Grenze, seit langem wieder auf einer Asphaltstraße. Dabei begegnen wir einem aus etwa 15 Fahrzeugen bestehenden Konvoi deutscher Wohnmobilfahrer, die anscheinend auf einer organisierten und geführten Tour unterwegs sind. Die Grenzabfertigung ergibt keinerlei Probleme Lediglich unser Ziegenkopfskelett, dass wir schon lange an der Motorhaube befestigt haben und mit uns führen, müssen wir auf Verlangen des mongolischen Zöllners abnehmen, da Tiertrophäen nicht ausgeführt werden dürfen. Nach weiteren 100 km nächtigen wir in einem kleinen Wald mit sehr vielen Mücken.

Mittwoch 30.06.2010
Ulaan Batoor
Endlich ist es soweit: Wir bekommen am Nachmittag unseren Toyota wieder. Da unsere Visa heute ablaufen, die Grenze nach Russland um 19 Uhr geschlossen wird und wir diese bis dahin unmöglich erreichen können, besorgen wir uns noch eine Verlängerung unserer Mongolei-Visa. Nachdem wir uns von Togi und Bayaraa verabschiedet haben – die auch heute wieder viel Zeit für uns aufgebracht haben - , fahren wir von der Werkstätte zum Standplatz unseres Anhängers, beladen den Toyota und fahren mit dem gesamten Gespann dann zum Camp Oasis, wo wir die letzte Nacht in UB verbringen und uns auch von IB verabschieden.

Dienstag 29.06.2010
Ulaan Baator
Nach dem Frühstück bringen uns Togi und Bayaraa zur Zentralbank, wo Bernd auch seine BM-Karte wieder bekommt. Anschließend bummeln wir durch das Zentrum und machen einige Einkäufe. Nachdem ein Freund von Norbert eine SMS geschickt hat, dass dieser, auf einem Kamel sitzend ganz schön „blaad“ aussehe und wir ihn nicht so viel füttern sollen und nachdem Norbert gestern Abend so viel gegessen hat, dass er heute Nacht wieder alles von sich gab, beschließen Toni und Bernd, ihn als Mitglied in den „Vielesserclub“ aufzunehmen. In den nächsten Tagen wird allerdings zu prüfen sein, ob Toni und Bernd in diesem Club weiterhin Mitglieder bleiben können oder austreten müssen, da sie mit den von Norbert vorgegebnen Standards nicht mithalten können.

Montag 28.06.2010
Nationalpark Gorki  Terelj – Ulaan Baator
Bayaraa holt uns am Nachmittag ab und zeigt uns eine Dichtung, die er noch besorgen muss. Bernd glaubt, diese Dichtung eventuell bei dem von zu Hause mitgenommen Ersatzteilen, die im Anhänger lagern, gesehen zu haben und so fahren wir dorthin, wo wir die Dichtung auch tatsächlich vorfinden. Zur Sicherheit nehmen wir alle anderen Teile, die mit der Hinterachse in Zusammenhang stehen könnten auch mit. Unterwegs fährt Bayaraa noch zu einem Ersatzteilladen um dort ein Radlager abzuholen. Wir stellen fest, dass wir dieses Radlager ohnehin mit haben, verzichten auf einen weiteren Zukauf und bringen beide Teile in die Toyotawerkstätte. Dort versuchen wir noch einmal eindringlich zu erklären, dass unser Fahrzeug spätestens am Mittwochmittag fertig sein muss, da unsere Visa an diesem Tag ablaufen und wir bis zur Grenze noch mehr als 300 km zu fahren haben. Die Zusage dazu ist zwar etwas vage aber wir geben die Hoffnung noch nicht auf. Sollte es entgegen unserer Hoffnung nicht klappen, müssten wir am Mittwoch eine Verlängerung unserer Visa beantragen was natürlich umständlich und auch mit Kosten verbunden ist.

Sonntag 27.06.2010
Nationalpark Gorki  Terelj
Toni und Norbert unternehmen eine Klettertour zu und von der sie allerdings jeweils ca. 7 km von und zurück zu unserer Jurte zurücklegen müssen. Bernd verbringt den Tag an einem Fluss mit relaxen, baden und lesen. Er wird zum Mittagessen von einer mongolischen Familie eingeladen und hat große Probleme, dieser klarzumachen, dass er nicht imstande ist, die vorgesetzten Innereien eines Lammes (Därme, Leber, Herz udgl.) zu essen. Er kommt jedoch nicht darüber hinweg, wenigstens etwas zu kosten, kann sein Unbehagen mit genügend Wodka, der ihm ebenfalls angeboten wird, hinunterspülen und hat weder von den Kostproben noch von dem Wodka Schaden erlitten. Am Abend sehen wir uns in der Jurte, die mit einem Fernseher ausgestattet ist, das WM-Spiel Deutschland-England an.

Samstag 26.06.2010
Ulaan Baator – Nationalpark Gorki  Terelj
Bernd hebt am Morgen bei einem Bankomat Geld für die Toyotareparatur ab. Während er das Geld nachzählt wird die BK-Karte wieder eingezogen und kommt nicht mehr aus dem Automaten. Telefonisch erfährt Togi, dass wir die Karte frühestens am Montag bei der Zentralbank wieder bekommen können. Togi und ihr Schwager Bayaraa bringen uns in das Schildkrötental des NP Terelj. Wir quartieren uns in einer Jurte in der Anlage des dortigen Golfhotels UB2 ein und relaxen. Am Weg in den NP halten wir noch kurz bei Oasis an und trafen dort unseren dänischen Reisekameraden IB wieder. Togi erhält einen Anruf der Toyota-Werkstätte, dass für die Hinterachse Teile benötigt werden die nicht lagernd sind und um die wir uns selbst kümmern müssen. Bayaraa versprach, am Montagvormittag zu versuchen, diese Teile anderswo zu erhalten und uns anschließend wieder abzuholen.

Freitag 25.06.2010
Ulaan Baator
In der Toyotawerkstatt hatte man inzwischen die Wohnkabine vom Fahrgestell herunter genommen und dabei auch noch einige reparaturbedürftige Teile entdeckt. Man erklärt uns, dass Federn für unseren Hilux nicht kurzfristig zu bekommen sind, da es sehr wenige Hilux in der Mongolei gibt und man dafür eigentlich keine Ersatzteile lagernd hält. So schlägt man uns vor, von einem größeren und stärkeren Toyota-Pickup die Federn einzubauen, was mit einigen Änderungen an unserem Fahrgestell verbunden sei. Nachdem uns keine Wahl bleibt, stimmten wir dem zu, auch wenn wir akzeptieren müssen, dass unser Fahrzeug keinesfalls bis Montag fertig sein wird. Da an der Kabine auch Schweißarbeiten durchzuführen waren, müssen wir nahezu den gesamten Inhalt (wie z.B. Gasflasche, Proviant udgl) aus der Kabine entfernen und mitnehmen. Wir bringen diese Sachen zu unserem Anhänger und auf dem Weg dorthin besuchen wir auch das Gästehaus und Jurtencamp Oasis, das von einem deutsch/österreichischen Ehepaar seit 15 Jahren betrieben wird, von dem uns auch der Einstellplatz für unseren Anhänger vermittelt wurde. Wir verstauen alles im Anhänger und nehmen von dort die Kletterausrüstung mit. Am Abend besuchen wir noch ein Lokal, von dem wir Lifemusik erwartet hatten, dass jedoch lediglich eine Disco war. Von uns tanzt lediglich Bernd fleißig mit einer Südkoreanerin, der er anscheinend besonders gefällt, da sie ihn mehrmals zum tanzen holt.

Donnerstag 24.06.2010
Ulaan Baator
Togi und ihr Schwager holten uns vom Hotel ab und um 8 Uhr waren wir pünktlich in der Werkstatt. Der Toyota wurde eingehend untersucht, ein grober Kostenvoranschlag wurde auch erstellt, doch man konnte uns keine Auskunft geben, wie lange die Reparatur dauern würde, da man einige notwendige Teile der Federung nicht lagernd habe. Wir vereinbarten, dass wir morgen Abend wieder vorbeikommen würden um den Fortschritt der Reparatur festzustellen und eventuell einen Fertigstellungstermin zu erfahren. Anschließend brachte uns der Schwager von Togi zum Immigrationszentrum, wo wir uns über die Laufzeit und eine eventuell notwendigre Verlängerung unseres Visums genau erkundigten. Den Rest des Tages verbrachten wir mit der Besichtigung des naturkundlichen Museums (mit Saurierskeletten) und einem Stadtbummel. Am Abend besuchten wir mit Togi ein mongolisches Musik- und Tanztheater, das uns sehr gefallen hat. Als wir beim Abendessen saßen erreicht uns ein Anruf des Toyota-Managers, dass es Probleme mit der Beschaffung der Federn gebe und wir möchten morgen um 11 Uhr in der Werkstatt vorbeikommen um mögliche Lösungsmöglich keiten zu erörtern. So vereinbareren wir mit Togi und Schwager, dass sie uns morgen wieder dorthin bringen.

Mittwoch 23.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 101 km auf eigener Achse  ca. 80 km auf LKW
Wetter: bewölkt
Temperatur: Morgen 25°  Mittag 28°  Abend  ..°
Um heute noch die Werkstätte in UB zu erreichen, starteten wir bereits um 5:45 h und fuhren äußerst behutsam mit nur 25 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit in Richtung UB. Nach 100 km bemerkten wir an der Hinterachse ein Geräusch, dessen Ursache wir nicht feststellen konnten. Aus Sicherheitsgründen fuhren wir nicht weiter und organisierten mit Hilfe von Togi, einer In Österreich verheirateten deutsch sprechenden Mongolin, der mit einer Alpenvereinskollegin von Bernd bekannt ist und sich derzeit auf Heimaturlaub befindet, einen LKW, der uns zur Toyota-Werkstätte in UB brachte. Dort erwartete uns auch Togi mit ihrem Schwager, doch die Werkstatt war bereits geschlossen. Der Geschäftsführer wollte kurz nachdem wir ankamen den Betrieb verlassen um nach Hause zu gehen. Wir haben ihn jedoch gleich mit unseren Problemen konfrontiert und obwohl er vorerst meinte, dass die Werkstatt für den Rest der Woche bereits voll ausgelastet wäre, konnten wir erreichen, dass wir den Toyota noch in die Werkstatt stellen konnten und damit morgen als einer der ersten  Kunden an die Reihe kommen würden. Togi vermittelte uns anschließend ein Hotel in der Nähe ihrer Wohnadresse und wir gingen dann noch mit ihr, ihrer Schwester und ihrem Schwager zum Abendessen.

Dienstag 22.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 240 km
Wetter: anfangs leicht bewölkt
Temperatur: Morgen 22°  Mittag 33°  Abend  30°
Leider verfolgt uns weiterhin der Pannenteufel. Etwa 37 km vor der Stadt Mandalgobi brach eine zweite Blattfeder vermutlich aus Überlastung, da die erste gebrochene Feder ja keine Wirkung mehr hatte. Als wir schon dabei waren einen LKW aus der über 300 km entfernten Hauptstadt UB zu organisieren, hielten zwei Tankwagenfahrer an, erkundigten sich nach unserer Pannenursache und reparierten diese provisorisch, so dass wir damit bis UB kommen sollten. Wir fuhren dann nach Mandalgobi wo Bernd versuchte einen LKW für einen Transport nach UB zu finden. Da dies nicht gelang, beschlossen wir mit max. 30 kmh zu versuchen nach UB zu kommen, fuhren noch etwa 100 km und nächtigten dann in unmittelbarer Nähe der Straßenpiste.

Montag 21.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 250 km
Wetter: anfangs leicht bewölkt, später wolkenlos
Temperatur: Morgen 26°  Mittag 36°  Abend  27°
Vorerst fuhren wir in die Kreisstadt Dalandzadgad wo wir Geld wechselten, tankten und das Badehaus besuchten. Leider konnten wir kein Federblatt bekommen und erhielten die Auskunft, dass wir dieses nur im ca. 600 km entfernten Ulaan Bataar bekommen würden. Wir beschlossen auf die Besichtigung der berühmten Geierschlucht zu verzichten und möglichst gelassen und ruhig nach U.B. zu fahren, in der Hoffnung, dass mit dem Federpaket nichts mehr passiert. Wir trennten uns auch von IB der nun alleine weiterreisen wird und heute noch in die Geierschlucht fährt. Da sich unser gesamtes Werkzeug im Anhänger befindet und wir auf das Werkzeug von IB nun keinen Zugriff mehr haben, kauften wir uns noch schnell einen Radmutternschlüssel um wenigstens einen eventuell notwendigen Radwechsel durchführen zu können. Etwa150 km in Richtung U.B. haben wir bis jetzt am Abend ohne Probleme hinter uns gebracht und wir hoffen, dass wir dort im Verlauf des Mittwochs auch gut ankommen werden.

Sonntag 20.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 157 km
Wetter: wolkenlos, gegen Abend leichte Bewölkung
Temperatur: Morgen 26°  Mittag 45°  Abend  35°
Nach einem Superfrühstück im Camp (u.a. mit Kartoffelpuffer) ritten Norbert und Toni auf Kamelen zu den Dünen. Bernd und IB machten die Buchhaltung etc. Anschließend starteten wir zu den Sandsteinformationen Bayan Zag. Der Campleiter empfahl uns eine sehr gute Piste, die sich jedoch dann als sehr schlecht herausstellte. Durch ein Geräusch aufgeschreckt hielten wir am Toyota Fahrgestell Nachschau und stellten fest, dass eine Feder des linken hinteren Blattfedernpaketes gebrochen war. Mit einem Holzstück fixierte Toni die Federhalterung und wir fuhren mit einem flauen Gefühl im Magen weiter nach Bayan Zag wo wir auch gut ankamen.

Samstag 19.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 125 km
Wetter: anfangs leicht bewölkt, später wolkenlos
Temperatur: Morgen 22°  Mittag 38°  Abend  25°
Heute, am Geburtstag von Bernd, war unser Ziel Chongrijn Els mit den höchsten Gobi-Dünen in der Mongolei. Die auch von organisierten Touristenreisen frequentierte Piste war überaus schlecht und sehr holprig. Etwa 10 km bevor wir ankamen, bemerkte Toni anlässlich einer Foto- u. Zigarettenpause einen Riss am Rahmen des Toyotas. Wir waren alle geschockt, wussten wir doch nicht, wie sich der Riss durch die extremen Belastungen weiter entwickeln würde. Ganz langsam und vorsichtig fuhren wir weiter und erreichten ein Jurten-Camp in dem ein glücklicherweise Schweißgerät vorhanden war und wo wir den Riss provisorisch schweißen lassen konnten. Wir hoffen nun, dass wir ohne weitere Probleme bis Ulaan Bataar kommen werden und dort in der Toyota Werkstatt eventuell eine Verstärkung des Rahmens vornehmen lassen können. Anlässlich seines Geburtstages lud Bernd Toni, Norbert und IB zu einer Nächtigung in einer der Jurten ein. Erstmals auf unserer Reise schliefen wir nicht im Auto und genossen nach einer Dusche die frische blütenweiße Bettwäsche. Zum Abendessen gönnten wir uns noch guten spanischen Rotwein. Als große Überraschung für Bernd wurde aus der Campküche auch eine GT-Torte serviert, die Toni u. Norbert dort bestellt hatten.

Freitag 18.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 163 km
Wetter: ganztägig nahezu wolkenlos
Temperatur: Morgen 26°  Mittag 39°  Abend  28°
Heute früh gelang es uns auf Anhieb, das unwegsame Gelände, in das wir geraten waren, wieder zu verlassen und wir fanden relativ rasch unsere richtige Piste nach Bulgan. Diese Piste war nicht so schlecht und gestattete teilweise ein Tempo von über 60 kmh. In Bulgan haben wir getankt und Mineralwasser eingekauft. An einer Wasserabgabestelle haben wir unseren Nutzwassertank aufgefüllt und uns gleichzeitig einer erfrischenden Körperwäsche unterzogen. Anschließend fuhren wir nach Süden in den Gurvansaikhan Nationalpark in Südgobi. In einer traumhaften Landschaft überquerten wir im NP einen etwa 2100 m hohen Pass und suchten uns dann – obwohl angeblich Camping nicht erlaubt ist - bald einen Stellplatz mit herrlichem Tief- und Weitblick. Es ist für uns Europäer unvorstellbar, dass man hier in einer derart zauberhaften und unberührten Landschaft völlig legal mit dem Auto fahren darf. Bei uns wäre eine solche Gegend völlig vom Tourismus überlaufen und daher notwendigerweise für jeden Verkehr gesperrt. Hier sind alle Wege und Pisten offen, allerdings auch nicht frequentiert. Die heute gefahrene Piste führte lange Zeit durch ein ausgetrocknetes Bachbett und wäre sicher noch interessanter gewesen, hätte der Bach Wasser geführt. Wir sind bis jetzt ca. 60 km im NP und seinen unmittelbaren Umgebung unterwegs und haben noch keine anderen Menschen gesehen. Vielleicht liegt das daran, dass die Hauptsaison hier erst im Juli beginnt und wir uns außerdem Pisten auswählen, die abseits aller Highlights liegen, wo ein Großteil der Touristen überhaupt nicht hinkommt.

Donnerstag 17.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 216 km
Wetter: anfangs wolkenlos, später einig Schleierwolken
Temperatur: Morgen 17°  Mittag 39°  Abend  22°
Wir haben den Ort Bogd  problemlos gefunden- Die Weiterfahrt nach Bulgan – ebenfalls ohne Straße und Karte - gelang uns anfangs nicht so gut. Wir kamen in teilweise unwegsames Gelände und mussten viele trockene Bach- und Flussläufe queren. In einem dieser Bachläufe manövrierte Bernd den Toyota in eine spektakuläre Lage: Das linke Vorderrad war hoch in der Luft, das rechte Hinterrad war tief im Sand eingegraben und das Heck des Toyotas lag mit der Stoßstange am Ufer des Bachbettes auf. Nichts ging mehr. Mit dem Spaten untergruben wir das auf der Böschung stehende rechte Vorderrad, sodass der Toyota langsam, nach links in das Bachbett glitt und wieder auf allen 4 Rädern zu stehen kam und somit anstandslos aus dem Bachbett gefahren werden konnte. Als wir uns zum Nächtigen einrichteten, kam ein Mongole mit seinem Motorrad vorbei, bei dem die Kette gerissen war. IB und Toni reparierten diese fachmännisch.
Übrigens haben wir, seitdem wir das Owoo umkreist haben, keine technischen Probleme mehr gehabt.

Mittwoch 16.06.2010
 Morgen 12°  Mittag 22°  Abend  15°
Nach der Nächtigung in einem schönen Tal bei Kharakorum fuhren wir Richtung Süden bis in die Stadt Arwaikheer, wo wir tankten, einkauften, Geld wechselten und aus einem Feuerwehr-Fahrzeug Wasser bekamen. Unser nächstes Ziel war der etwa 180 km südlich gelegenen Ort Bogd zu dem es jedoch in unserem GPS-Gerät keine Straße gibt. Da uns die Koordinaten des Ortes bekannt sind, können wir die Luftlinie dorthin ermitteln und müssen versuchen auf den verschiedenen vorhandenen Pisten. möglichst der Luftlinie folgend. dorthin zu kommen. Nach etwa 40 km fanden wir einen schönen Stellplatz. Von einem Hügel in der Nähe hatten wir einen eindrucksvollen Ausblick in die Ebene, die wir morgen zu durchqueren haben.
Heute erhielten wir ein SMS von einem Walter mit der Anrede „Hallo Alter“. Da wir nicht wissen, von wem dieses SMS stammt uns unter uns (fast) kein Alter ist, bitten wir Walter, uns auch seinen Familiennamen zu senden, damit wir sein SMS zuordnen können-

Dienstag 15.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 130 km
Wetter: stark bewölkt mit etwas Regen, gegen Abend wieder wolkenlos
Temperatur: Morgen 9°  Mittag 12°  Abend  14°
Heute haben wir etwa 100 km annähernd „Off-Road“ zurückgelegt. Vom Regen aufgeweichte und schlammige Pisten sowie mehrere Flussdurchfahrten mussten bewältigt werden. Eine Freude für jeden Off-Road-Liebhaber noch dazu in einem Land wo dies Alltag ist und niemand ein schlechtes Gewissen gegenüber Grundstückseigentümern udgl. haben muss. In einem tiefen Wasserloch blieben wir mit dem Toyota abermals hängen, doch IB befreite uns souverän. Zur Befreiungsaktion kam auch ein Mongole geritten, der uns dann vorausritt und uns den Weg zu einer tiefen Furt zeigte, die es in sich hatte. Das Wasser reichte bis über die Steigbügel dies Reiters. Wir konnten mit beiden Fahrzeugen diese Furt bewältigen, auch wenn uns durch den Motorraum Wasser in den Fußbereich des Fahrerhauses gespült wurde. Tagesziel war heute die Stadt Karakorum wo wir das alte Kloster Erdene Zuu besichtigten.

Montag 14.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 32 km
Wetter: am Morgen bewölkt und starker Wind, später aufgelockert
Temperatur: Morgen 12°  Mittag 21°  Abend  18°
Heute verwöhnten wir uns in einem von einem englischen Paar betriebenen Gästehaus mit einem ordentlichen (englischen) Frühstück. Nachdem wir Einkäufe, Geldwechsel, Homepage-aktualisierung und Besichtigung von Tsetserleg hinter uns gebracht hatten, fuhren wir noch etwa 1 ½ Stunden zu einem Camp mit schwefelhaltigen warmen Quellen. Unmittelbar vor dem Camp mussten wir erstmals die Bergehilfe von IB in Anspruch nehmen. Unser Toyota steckte im Schlamm fest. Die Ursache war die Anhängevorrichtung, die sich wie ein Pflugschar durch den Morast grub und schließlich den Toyota stoppte. Wir gönnten uns eine heiße Dusche und eine längere Zeit im heißen Freibad sowie anschließend ein sehr gutes mongolisches Abendessen. Erstmals trafen wir heute in dem Camp auch englische und französische Touristen, die in einer neunstündigen Fahrt von Ulanbaator hierher gekarrt wurden.

Sonntag 13.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 135 km
Wetter: blauer Himmel mit Schleierwolken, später ganz leicht bewölkt
Temperatur: Morgen 15°  Mittag 28°  Abend  18°
In unmittelbarer Nähe unseres Schlafplatzes befand sich ein Canyon in den wir von oben hineinsehen konnten. Eine geplante Wanderung im Canyon selbst scheiterte an dem dafür zu hohen Wasserstand. So fuhren wir weiter in Richtung Tsetserleg durch eine nicht besonders interessante Landschaft. Die Baustelle einer neuen Straße erstreckte sich über mehr als 100 km und wir konnten über diese Länge nahezu ausschließlich Pisten neben der neuen Straße benutzen. Dies verlangsamte unser Weiterkommen erheblich. IB setzte wieder einmal seine Seilwinde ein um einen im Morast steckenden Klein-LKW zu bergen. In Tsetserleg fanden wir einen netten Platz an einem kleinen Bach am Ortsrand. Auch heute hatten wir wieder keine technischen Probleme. Vielleicht ist dies doch darauf zurückzuführen, dass wir vor einigen Tagen auf einer Passhöhe einen Ovoo dreimal mit dem Auto umkreist und auch einen kleinen Obolus hinterlegt haben. Ovoo’s sind religiöse Stätten, die in zeltähnlicher Form an exponierten Stellen errichtet und mit farbigen, meist blauen Bändern geschmückt werden. Umrundet man diese Ovoo’s dreimal und hinterlegt dort auch einen Gegenstand, so sollen dabei zum Ausdruck gebrachte Wünsche in Erfüllung gehen. Wir haben uns gewünscht, dass unsere kleinen Pannen zu Ende gehen mögen!

Samstag 12.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 77 km
Wetter: am Morgen Regenrestwolken, dann immer schöner bis wolkenlos
Temperatur: Morgen 9°  Mittag 20°  Abend  21°
Heute hatten wir fast einen Rasttag und sind lediglich 77 km gefahren. Bereits am Morgen konnten wir nach dem Regen von gestern wieder im Freien frühstücken. Anschließend fuhren wir in den Khorgo Nationalpark und besichtigten dort den ehemaligen Vulkan. Um einen Aussichtspunkt des Nationalparks zu erreichen, mussten wir eine Furt durchfahren, die es in sich hatte. Als Bernd nach der Durchfahrt die Motorhaube öffnete um zu kontrollieren wie hoch das Wasser im Motor wohl gewesen war, stellte er fest, dass die Schalldämmung, die an der Innenseite der Motorhaube angebracht ist, teilweise völlig durchnässt war. Wenig später trafen wir einen Motorradfahrer aus Neuseeland beim Einkauf, der mit einer Gruppe von insgesamt 5 Bikern von Vladivostok im äußersten Osten von Russland nach London unterwegs ist. Unter www.51st.co.nz sind Details dieser Traverse zu sehen. Wir fuhren noch etwa 30 km und fanden einen wunderschönen Nächtigungsplatz in einem lichten Lärchen-wald. IB kümmerte sich gleich um das Camp-Feuer, indem wir heute Kartoffel in Folie zubereiten wollen. Und zum Schluss ein dreifaches Hurra! Hurra! Hurra! Wieder ein Tag ohne technische Gebrechen! Das muss gefeiert werden! Bei dieser Gelegenheit wird Bernd wohl auch den einen oder anderen Schluck auf seinen Freund und Alpenvereinskollegen Hermann Kutschera trinken, der heute seinen 80sten Geburtstag feiert.

Freitag 11.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 237 km
Wetter: stark bewölkt, später aufgelockert, Nachmittag Regen
Temperatur: Morgen 13°  Mittag 21°  Abend  10°
Der Dieselgeruch war auszuhalten und wurde Stunde um Stunde geringer. Wir standen heute früher als normal auf, da uns sehr starker wind nicht mehr schlafen ließ. Um ca. 11 Uhr erreichten wir Tosontsengel und gingen in ein kleines Restaurant um Kaffee zu trinken. Die Wirtin zeigte uns auch frische Forellen die wir interessiert betrachteten. Nach dem Kaffe servierte sie uns plötzlich jedem eine große Portion. Anscheinend hatte IB irgendeine Aktion gesetzt, die die Wirtin als Bestellung aufgefasst hat. So kamen wir zu einem ungeplanten aber ausgezeichneten Mittagessen. Für vier Portionen samt Kaffee, jedoch ohne Getränke, bezahlten wir ohnehin nur etwa € 7,--. Auf der Weiterfahrt in Richtung Tsetserleg beobachteten und fotografierten wir sehr lange etwa 15 Greifvögel, die sich an einem Pferdekadaver sättigten. Als wir über einen etwa 2500m hohen Pass fuhren, begann es zu regnen, die Temperatur fiel innerhalb kürzester Zeit von über 20° auf nur 2,6° und plötzlich war die Landschaft mit Neuschnee angezuckert. Leider war auch die Straße sehr sehr schlecht und über lange Abschnitte mit Schlaglöchern übersäht. Gegen Abend hörte der Regen auf und wir waren froh, dass dieser Tag ohne weitere Pannen verlaufen ist. Toni baute die Heizungselektronik, die war tagsüber versucht hatten zu trocknen, wieder ein und wir waren sehr froh, dass diese wieder funktionierte und wir uns einheizen konnten.

Donnerstag 10.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 157 km
Wetter: leicht  bewölkt bis wolkenlos
Temperatur: Morgen 15°  Mittag 27°  Abend  20°
In Uliastai erledigten wir unsere Einkäufe und Toni aktualisierte die Homepage. Anschließend gingen wir Mittagessen und fuhren weiter in Richtung Tosontsengel durch sehr abwechslungsreiche und schöne Landschaften. Als wir unseren Nächtigungsplatz erreicht hatten, machte uns IB, der hinter uns fuhr, darauf aufmerksam, dass wir irgendeine Flüssigkeit verlieren. Bereits beim Öffnen der Einstiegstüre floss uns Diesel entgegen. Oh Schreck lass nach! Was war geschehen? Wir mussten unsere 2 Reservekanister mit jeweils 20 Liter, die bisher am Anhänger mitgeführt wurden, im Heckstaufach des Toyotas unterbringen. Ein Kanister wurde im Laufe der Fahrt durch einen kleinen Schrauben, an dem er sich immer wieder scheuerte, leck und bis wir es bemerkten, flossen einige Liter Diesel in den Stauraum und von dort weiter in ein Lebensmittelstaufach. Zum Glück waren in diesem Fach hauptsächlich Konserven und Gläser untergebracht, sodass sich der Schaden durch dieselgetränkte Lebensmittel und Zigaretten in Grenzen hielt. Allerdings hatten wir mehr als drei Stunden zu tun, um den Diesel aufzutunken und alle Dosen und Gläser zu reinigen und auch in die elektronische Steuerung der Heizung war Diesel eingedrungen. In der Nacht roch es in unserer Wohnkabine wie auf einer Tankstelle. Bernd war ziemlich „angefressen“, ereigneten sich auf dieser Reise doch schon etliche Missgeschicke mit kleinen Ursachen aber doch unangenehmen Folgen. Mit dem Ausspruch: „Wären wir zu Hause geblieben, hätten wir all diese Erlebnisse nicht“ brachte ihn Toni doch wieder halbwegs auf die Beine und wir verbrachten gemeinsam noch eine Weile am Lagerfeuer das IB eingerichtet hatte.

Mittwoch 09.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 154 km
Wetter: Blauer Himmel mit einigen Wolken, am Abend wolkenlos
Temperatur: Morgen 15°  Mittag 20°  Abend  17°
Heute fuhren wir von Altai nach Norden in Richtung der Bezirkshauptstadt Uliastai. Schon bald nach der Abfahrt querten wir einen Fluss, indem wir unsere Fahrzeuge wieder einmal gründlich gewaschen haben, was schon sehr notwendig war. Gleichzeitig gönnten wir uns im Fluss eine frische Körperwäsche. Die weitere Strecke führte vorerst durch ebene Steppenlandschaft, dann jedoch wieder in die Berge. In einem wunderschönen Flusstal etwa 35 km, vor unserem geplanten Tagesziel, beschlossen wir dann bereits zu bleiben und fanden auch einen sehr schönen Stellplatz. Im Fluss wuschen wir dann einige unserer Kleidungs-stücke. Den Abend ließen wir dann mit einem Lagerfeuer gemütlich ausklingen.

Mittwoch 09.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 154 km
Wetter: Blauer Himmel mit einigen Wolken, am Abend wolkenlos
Temperatur: Morgen 15°  Mittag 20°  Abend  17°
Heute fuhren wir von Altai nach Norden in Richtung der Bezirkshauptstadt Uliastai. Schon bald nach der Abfahrt querten wir einen Fluss, indem wir unsere Fahrzeuge wieder einmal gründlich gewaschen haben, was schon sehr notwendig war. Gleichzeitig gönnten wir uns im Fluss eine frische Körperwäsche. Die weitere Strecke führte vorerst durch ebene Steppenlandschaft, dann jedoch wieder in die Berge. In einem wunderschönen Flusstal etwa 35 km, vor unserem geplanten Tagesziel, beschlossen wir dann bereits zu bleiben und fanden auch einen sehr schönen Stellplatz. Im Fluss wuschen wir dann einige unserer Kleidungs-stücke, Den Abend ließen wir dann mit einem Lagerfeuer gemütlich ausklingen.

Dienstag 08.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 53km
Wetter: Blauer Himmel mit einigen Wolken
Temperatur: Morgen 11°  Mittag 21°  Abend  15°
Nach dem Frühstück baute Toni mit Norberts u. Bernds Unterstützung die Achse wieder ein. Ein zufällig mit deutschen Touristen vorbeikommender Führer, der lange in Österreich lebte und perfekt deutsch sprach, gab uns für den Fall, dass wir Hilfeleistungen benötigen würden, die Telefonnummer eines schon lange in Ulaan Baatar lebenden Österreichers. Zu Mittag aßen wir in Altai in einem Restaurant und besprachen die Lage und die weitere Vorgangsweise. Nachdem unser Anhänger anscheinend den Belastungen der Mongolei nicht standhalten konnte, beschlossen wir, diesen per LKW nach Ulaan Baatar (= 1085 km) zu senden, mit dem Toyota solo weiterzureisen und den Anhänger dann in Ulaan Baatar abzuholen von wo bis zur russischen Grenze angeblich eine Asphaltstraße führt. Der Ulaan Baatar-Österreicher vermittelte uns eine Adresse an der der Anhänger abgestellt werden kann bis wir ihn abholen. So machten wir uns auf der Suche nach einem LKW für den Transport und fanden auch einen Unternehmer, der für uns den Transport durchführen wollte. Bevor wir den Anhänger auf den LKW stellten, luden wir noch eine Minimalausrüstung an Bekleidung, 2 Reservekanister mit Diesel und einige Ersatzteile in den Toyota, der nun wirklich voll ausgelastet war. Auf die Mitnahme von Werkzeug und Bergematerial verzichteten wir, da unser dänischer Reisegefährte IB diese Dinge alle mithat uns zusagte, uns diese bei Bedarf zur Verfügung zu stellen. Gegen Abend fuhren wir noch einige Kilometer aus Altai nach Norden, bevor wir uns einen Stellplatz suchten.

Montag 07.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 259 km
Wetter: Blauer Himmel mit einigen Wolken
Temperatur: Morgen 9°  Mittag 32°  Abend  12°
Der Tag begann sehr früh: Bereits um 5 Uhr nutzten unsere Fotografen die wunderbaren morgendlichen Lichtverhältnisse zum Fotografieren. Hohe mit Neuschnee bedeckte Berge gaben wunderschöne Motive ab. Anschließend brachen wir in Richtung der Stadt Altai auf in deren Nähe wir nächtigen wollten. Norbert musste schweren Herzens den Verlust seines teuren und geliebten Weitwinkelobjektives zu Kenntnis nehmen. Vermutlich hatte er es anlässlich einer Foto- und Zigarettenpause auf der Utensilienkiste des Anhängers liegen lassen. Dies war allerdings nicht der einzige Schaden das Tages: Etwa 36 km vor unserem Tagesziel wurde unsere Fahrt urplötzlich gestoppt. Die Achse unseres Anhängers ist gebrochen, das linke Rad machte sich selbständig und wir standen mit unserem Gespann unmittelbar vor einer Kuppe mitten auf der Straße. Wirklich super! Wir luden den gesamten Inhalt des Anhängers aus und lagerten diesen am Straßenrand. Dann wurde der Anhänger an der Seite, an der die Achse gebrochen und das Rad weggebrochen war, mit Hilfe zahlreicher Mongolen, die sich zwischenzeitlich angesammelt hatten, an den Straßenrand gezogen. Toni und IB bauten die gebrochene Achse aus und fuhren mit IB’s Landrover damit nach Altai um dort die Möglichkeit einer Reparatur zu erkunden. Norbert und Bernd sicherten den Anhänger auf jeder Seite mit Warndreiecken ab, luden das gesamte Gepäck wieder ein und richteten sich anschließend neben der Straße und neben dem Anhänger zur Nächtigung ein. Um 22:30 kamen Toni und IB mit der reparierten (geschweißten) Achse zurück und die Freude darüber war sehr groß.

Sonntag 06.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 150 km
Wetter: Stark bewölkt, morgens starker Regen der später nachließ und aufhörte
Temperatur: Morgen 5°  Mittag 10°  Abend  11°
In der Nacht begann es stark zu regnen und der Regen dauerte – allerdings abgeschwächt - bis gegen Mittag an. Auch der Wasserstand des Flusses war etwas gestiegen, sodass sich im Nachhinein die Entscheidung, den Fluss nicht zu durchfahren, als richtig herausgestellt hat um so mehr, als gestern Abend noch ein russischer Jeep im Fluss stecken blieb. Leider machte es der Regen nicht möglich, die geplanten Klettertouren durchzuführen. Wir machten uns auf die Weiterfahrt und hatten Mühe einige verschlammte Wegpassagen zu bewältigen. Anders ging es dabei einem Autobus und einem LKW sowie einem Kleinbus. Alle drei blieben im Schlamm stecken und IB machte diese mit seiner Seilwinde wieder flott. Da wir nach der Bergung durch den Regen durchnässt und durchgefroren waren, fuhren wir in die Stadt und gönnten uns eine heiße Dusche in der Badeanstalt. Anschließend besuchten wir noch den Basar, aßen jeder eine Portion gefüllte Teigtascherl und fuhren noch ca. 150 km gegen Osten. Die Schotterstraße führte durchwegs durch eine komplett ebene Landschaft und wir fuhren wegen der schlechten Straße meistens auf Pisten neben der Straße, wo wir auch zwei am Boden sitzende Geier beobachten konnten. Während sich rechts der Straße ausschließlich Steine und Geröll befanden, wurde die Straße linkerhand durch Gras und Weideland begleitet. Dementsprechend gab es überdurchschnittlich viele Viehherden und Jurten zu sehen.

Samstag 05.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 192 km
Wetter: Wolkenlos, am Abend leichte Bewölkung
Temperatur: Morgen 12°  Mittag 35°  Abend  20°
Unser heutiges Ziel war die Stadt Khovd in deren unmittelbarer Nähe sich ein Jurten-Camp befand, bei dem sich auch Kletterfelsen befinden sollten. Nachdem wir in die Stadt eingekauft., getankt und die Homepage ergänzt hatten, fuhren wir zum Camp. Unmittelbar vor dem Camp befand sich eine relativ tiefe Flussdurchfahrt. Während Toni u. Norbert die Kletterfelsen besichtigten, entschied Bernd, die Flussdurchfahrt nicht zu riskieren und vor dem Fluss zu campieren. So mussten wir, um im Jurten-Camp ein Abendessen zu uns nehmen zu können, durch den Fluss und anschließend wieder zurück waten, wozu wir uns einfach unsere Hosen ausgezogen haben.

Freitag 04.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 0 km
Wetter: Anfangs wolkenlos später einige Quellwolken
Temperatur: Morgen 8°  Mittag 15°  Abend  8°
Der Vormittag des Ruhetages wurde von Bernd genutzt, um den Luftfilter des Toyotas zu reinigen, den Luftdruck der Reifen zu prüfen, eine Kontrolle aller Schraubverbindungen durchzuführen und im Anhänger das Bordwerkzeug neu zu ordnen. Norbert und Toni unternahmen eine Wanderung und montierten nach ihrer Rückkehr eine zusätzliche Gummidichtung zwischen Fahrerhaus und Wohnkabine um die dort herrschende Zugluft einzudämmen.

Donnerstag 03.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 76km
Wetter: Anfangs wolkenlos später einige Quellwolken und windig
Temperatur: Morgen 7°  Mittag 12°  Abend 8°
Von Ölgii fuhren wir nach Süden, verließen in Tolbo die Haupt(Sand)straße und erreichten den Salzsee Döroo Nuur. Diese See liegt in einer wunderschönen Gebirgslandschaft in 2400m Höhe und ist derzeit noch fast zur Gänze mit Eis bedeckt. Da wir den heutigen Nachmittag und den morgigen Tag als Ruhepause geplant haben, haben wir erstmals auch das Zelt aufgestellt in dem wir dann auch zu Abend gegessen haben. Während Toni und Norbert sich mit dem Überspielen der Fotos auf den Laptop beschäftigten machte Bernd eine ausgedehnte Wanderung. Gregen Abend hat IB mit Hilfe der Seilwinde seines Landrovers noch einen am Strand steckengebliebenen LKW geborgen

Mittwoch 02.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 64km
Wetter: Anfangs stark bewölkt, später Auflockerung und sonnige Abschnitte
Temperatur: Morgen 12°  Mittag 20°  Abend 14°
Anlässlich einer Zigarettenpause unmittelbar vor der Stadt Olgij bemerkten wir, dass die Aufhängung des Zusatztages wieder gebrochen war. Da es sich um mehrere Brüche und Risse handelte und der Tank ohnehin nicht mehr 100%ig dicht war, beschoss Bernd, das gesamte Equipment zu demontieren und am Straßenrand zu entsorgen. Dies in der Gewissheit, dass der nächste Vorbeikommende sicherlich eine Verwendung für den Tank finden wird. In Olgij wechselten wir dann Geld, aßen in einem türkischen Restaurant zu Mittag und besuchten eine Badeanstalt. Anschließend fuhren wir ca. 30 km aus der Stadt hinaus und nächtigten einige hundert Meter neben der Straße.

Dienstag 01.06.2010
Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 165 km
Wetter: Anfangs stark bewölkt, später Auflockerung und sonnige Abschnitte
Temperatur: Morgen 10°  Mittag 22°  Abend 18°
Heute hat uns die Mongolei erstmals die Zähne gezeigt und uns in die Knie gezwungen: Wir wollten gemeinsam mit dem Dänen IB (dies ist sein korrekter Vorname) in den Norden der Mongolei fahren. Die Route in der Karte des GPS-Gerätes führte uns durch eine beeindruckende Landschaft, in der die Berge in vielen Farben leuchteten, zu einer Furt durch einen Fluss die jedoch wegen Hochwasser nicht passierbar war. Wir versuchten eine andere Furt oder eine Brücke zu finden und wurden von den Einheimischen in sehr viele verschiedene Richtungen gewiesen ohne Erfolg zu haben. Schließlich fuhren wir auf einer Piste in Richtung Süden und fanden etwa 30 km vor der Stadt Ölgij einen schönen Stellplatz unter Bäumen an einem Fluss wo wir den Tag mit einem Abendessen und einer Flasche Wein am Lagerfeuer ausklingen ließen. Für die 165 km des heutigen Tages benötigten wir fast sechs Stunden was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 28,5 km/h entspricht. Die kürzeste Strecke vom gestrigen Nächtigungsort nach Ölgii wäre nur etwa 80 km lang gewesen. Wir hoffen nur, dass uns unmögliche Flussquerungen nicht weiterhin zu schaffen und unsere grobe Routenplanung zu Nichte machen.

Montag 31.05.2010
Russland/Mongolei
Zurückgelegte Strecke: 296 km
Wetter: Anfangs stark bewölkt, später Auflockerung und sonnige Abschnitte
Temperatur: Morgen 14°  Mittag 28°  Abend 14°
Nachdem wir noch auf besten Straßen die wunderschöne Hochgebirgslandschaft des Altei erleben durften, näherten wir uns dem Hauptziel unserer Reise und um 16:15 Uhr erreichten wir die mongolische Grenze, nachdem wir vorher 3 Stunden für die Ausreiseabfertigung durch die russischen Beamten benötigt hatten. Nach bisher zurückgelegten 11932 km erreichten wir die in 2400m Höhe gelegene Grenze zwischen Russland und der Mongolei bei einer Temperatur von 16°. Die mongolische Abfertigung war die unbürokratischste und schnellste unserer bisherigen Reise. Vielleicht ist dies darauf zurückzuführen, dass an dieser Grenzstelle überwiegend Damen beschäftigt sind.
Direkt an der Grenze erlebten dann auch den abrupten Übergang von den Asphaltstraßen Russlands auf die Sandstraßen der Mongolei und wir hatten schon im ersten mongolischen Ort Tsagaannuur leichte Orientierungsproblem .und sind einige Male im Kreis gefahren bis wir die richtige Piste für die Weiterfahrt gefunden haben. Es gibt in der Mongolei keinerlei Straßenhinweisschilder; die Straßen sind teilweise nur Pisten und wir können zur Orientierung lediglich eine kleine Karte und unser GPS-Gerät einsetzen. Schlussendlich fanden wir gemeinsam mit dem Dänen einen schönen Nächtigungsplatz mitten in den Bergen

Sonntag 30.05.2010
Russland
Zurückgelegte Strecke: 254 km
Wetter: Anfangs bewölkt, später wieder heiter
Temperatur: Morgen 16°  Mittag 33°  Abend 20°
Am Morgen bemerkte Toni, dass das Massekabel der Bordbatterie nicht mehr mit dem Rahmen verbunden war. Dies war Ursache dafür, dass die Batterie nicht mehr geladen wurde und in weiterer Folge der Kühlschrank nicht mehr funktionierte. Im Verlauf des Tages wurde dieser Defekt behoben. Allerdings mussten wir heute eine weitere technische Panne verzeichnen: Am Anhänger wurde ein Radlager defekt und musste erneuert werden. Glücklicherweise hatten wir ein Ersatzlager mit und unser Bordmechaniker Toni konnte dieses mit tatkräftiger Hilfe eines russischen Arbeiters montieren. Während der Reparatur hielt ein Däne an, der mit einem Landrover unterwegs war und der sich dann uns anschloss und am gleichen Nächtigungsplatz nächtigte.
Wir befinden uns nun in der Republik Altai, die aufgrund ihrer landschaftlichen Schönheit und ihrer hohen schneebedeckten Berge auch die „Schweiz Russlands“ genannt wird-

Samstag 29.05.2010
Russland
Zurückgelegte Strecke: 292 km
Wetter: Wolkenlos,
Temperatur: Morgen 15°  Mittag 31°  Abend 17°
Norbert hat gestern Abend noch die Gewindestangen bekommen, sodass wir nun einen eventuellen weiteren Schaden an der Tankaufhängung beheben können.
Im Internetcafe trafen wir noch ein junges Paar aus Heidelberg das schon 18 Monate mit dem Fahrrad unterwegs ist und solange weiterfahren will „bis unser Geld alle ist“. Nach einem größeren Einkauf waren wir noch auf der Suche nach elektrischen Sicherungen bzw. nach einem Geschäft in dem wir diese kaufen können. Wir fragten einen Russen, der den Toyota fotografieren wollte um den Weg und er fuhr mit seinem PKW vor uns durch die halbe Stadt bis zu einem Fachgeschäft wo wir die Sicherungen auch erhielten. Auf der Weiterfahrt nach Gorni Altei trafen wir einen Slowenen aus Marburg der alleine mit seinem Motorrad unterwegs war und dessen Ziel ebenfalls die Mongolei war. In Gorni Altei konnten wir uns in einem Sauna-Bad wieder einmal gründlichst reinigen. Wir nächtigten etwas außerhalb der. Stadt an einem Fluss und wurden relativ lange durch laute Musik, die von einem Fest am anderen Ufer kam, unterhalten.
Heute konnten wir auch feststellen, dass der Kühlschrank doch funktioniert und die aufgetretenen Probleme anscheinend von der Bord-Batterie kommen.

Freitag 28.05.2010
Russland
Zurückgelegte Strecke: 289 km
Wetter: Wolkenlos, später leicht bewölkt, am Nachmittag Regen am Abend wieder trocken
Temperatur: Morgen 16°  Mittag 33°  Abend 18°
Nach einem Frühstück in einem Cafe, in dem es allerdings heute keinen Kaffee gab, erledigten wir noch einige Einkäufe und fuhren dann in die 700.000 Einwohner-Stadt Barnaul. Dabei fuhren wir durch landwirtschaftliches Gebiet mit unendlich großen Feldern auf denen Maschinen im Einsatz waren, die uns in dieser Größe bisher noch nicht untergekommen sind. In einem „Baumarkt“ kauften wir einige Werkzeuge und zur Sicherheit noch einige Treibstoffkanister, da uns der Zustand unseres Zusatztankes nicht ganz geheuer ist. Schließlich stellten wir unser Gespann mitten im Zentrum in einer Nebenstraße ab und suchten uns ein Internetcafe um die Homepage wieder aktualisieren zu können. Ei ne Gruppe junger armenischer Studenten führte uns zum Internetcafe und sind derzeit mit Norbert im Taxi zu einem Geschäft unterwegs, in dem wir hoffentlich die für die sichere Tankbefestigung notwendigen Gewindestangen bekommen werden.
Es scheint so, dass unser Kühlschrank nicht mehr funktioniert. Vermutlich wurde durch die
ständigen Erschütterungen auf den schlechten Straßen der Kühlmittelkreislauf leck wodurch das Kältegas ausgetreten sein dürfte. Ein Reparatur wird hier wohl nicht möglich sein und so müssen wir uns irgendwie anders üb er die Runden bringen und nur mehr kleine Einkäufe wir 2-3 Tage tätigen.

Donnertag 27.05.2010
Kasachstan/Russland
Zurückgelegte Strecke: 207 km
Wetter: Wolkenlos
Temperatur: Morgen 16°  Mittag 33°  Abend 19°
Toni u. Norbert haben gestern ausgemacht, dass einer der gastfreundlichen Pferdehalter mit uns in die nächste etwa 45 km entfernte Stadt fährt, um dort die gemachten Fotos ausdrucken zu können. Es stellte sich heraus, dass der Bursche keine Ahnung hatte, wo sich ein Internetcafe oder ähnliches befindet. Schließlich haben wir in einem Reisebüro die Bilder zu mindest in schwarz/weiß ausdrucken können. Dann gaben wir dem Pferdehirten noch das Geld, das er zur Rückfahrt mit einem Sammeltaxi benötigt.
Anschließend ging es zur Grenze nach Russland bei der wir zur Abfertigung ca. 4 Stunden benötigten.
Nicht mehr allzu weit war es nun in die Stadt Rubtovsk  wo wir auf einen bewachten Parkplatz neben einem Einkaufszentrum nächtigten und wo wir auch gleich zu einem tollen Kontakt zu einer russischen Familie kamen mit der wir auch gegenseitig die Emailadressen ausgetauscht haben. Von den Russen bekamen wir den Rat – so wie wir es ursprünglich geplant haben - im Westen in die Mongolei einzureisen da wir auf dem Weg dahin durch das wunderschöne Altei-Gebirge kommen würden, dass wir uns keinesfalls entgehen lassen sollten.

Mittwoch 26.05.2010
Kasachstan
Zurückgelegte Strecke: 378 km
Wetter: Wolkenlos
Temperatur: Morgen 21°  Mittag 29°  Abend 21°
Langsam wird uns das anhaltende schöne Wetter schon unheimlich, umsomehr als wir von zu Hause hören, dass dort seit unserer Abfahrt schlechtes Wetter Vorrang hat. Auch der heutige Tag war von dem Wunsch geprägt, rasch weiter zu kommen, was uns allerdings nicht ganz gelungen ist. Den ersten Aufenthalt verursachte ein Defekt am Fahrzeug: Eine von vier Gewindestangen mit denen unser 90l Zusatzdieseltank befestigt ist, ist abgerissen. Zum Glück war die Gewindestange auch nach der Bruchstelle noch lange genug, sodass der Schaden relativ schnell behoben werden konnte. Wir stellten nach der Reparatur allerdings fest, dass aus dem Tank tropfenweise Diesel austritt und müssen dies unter Beobachtung halten. Weiters verschlechterte sich, je näher wir der russischen Grenze kamen, der Straßenzustand ganz gewaltig, sodass wir nur mehr langsam vorankamen.
In der Nähe unseres Schlafplatzes befand sich ein landwirtschaftliches Anwesen wo neben Schafen und Kühen eine Pferdeherde von über 100 Pferden betreut wird. Selbstverständlich haben wir dort um Erlaubnis für unsere Nächtigung gebeten. Anschließend besuchte uns wohl die gesamte Belegschaft, die wir teilweise auch eingeladen haben, mit uns mit zu essen. Sie brachten auch ihre Pferde mit, auf denen wir alle drei auch reiten konnten. Norbert und Toni nahmen noch eine Einladung zu einem Gegenbesuch an, während Bernd von Norbert entschuldigt wurde und – wie schon öfters – die schriftlichen Aufzeichnungen der letzten zwei Tage erledigte.

Dienstag 25.05.2010
Kasachstan
Zurückgelegte Strecke: 504km
Wetter: Wolkenlos
Temperatur: Morgen 12°  Mittag 28°  Abend 22°
Heute vollendeten wir die sechste Woche unserer Reise und der Tag gestaltete sich als „Reisetag“: Wir überschritten die 10.000 km Marke unserer Reise und bewältigten dabei erst zum dritten Mal im Verlauf dieser Reise mehr als 500 km an einem Tag. Relativ gute Straßenverhältnisse und der Wunsch, nun möglichst rasch in die Mongolei zu kommen, deren Grenze noch ca. 1500 km entfernt ist, machten dies möglich.
Mit der Polizei hatten wir Probleme als wir bei der Zufahrt zu einem Kaffeehaus eine Sperrlinie überfuhren; wir kamen jedoch ohne Strafe davon. Weiters behinderte uns ein aus mehr als 15 LKW samt 2 Anhängern bestehender Konvoi einer Schaustellertruppe, den wir mehrmals überholen mussten.

Montag 24.05.2010
Kasachstan
Zurückgelegte Strecke: 256 km
Wetter: Wolkenlos
Temperatur: Morgen 11°  Mittag 26°  Abend 15°
Bereits um 8:30 Uhr waren wir bei der OVIR-Behörde aber erst kurz vor 12 Uhr hatten wir unsere Registrierungsbestätigungen in den Reisepässen eingetragen. Bürokratie benötigt eben auch seine Zeit ……….
Anschließend fuhren wir gegen Norden Richtung russischer Grenze wohin wir ca. 1200 km zurücklegen müssen. Etwa 100 km nördlich von Almaty wollten wir einen Abstecher in einen Nationalpark machen um uns dort u.a. „singende Sanddünen“ anzusehen und anzuhören. Am Einfahrtstor zum Nationalpark waren unsere Träume ausgeträumt. Wir benötigen eine Genehmigung die wir uns vorher in Almaty besorgen hätten müssen, erklärte uns der Torposten- Wir wussten dies leider nicht und wieder einmal hat uns die Bürokratie ein Schnippchen geschlagen- Als Ausgleich fanden wir einen wunderschönen, sonnigen Nächtigungsplatz am Fuße eines kleinen Felskammes, den wir zu Sonnenuntergang noch bestiegen und am Gipfel (hoffentlich) schöne Fotos machten

Sonntag 23.05.2010
Kasachstan
Zurückgelegte Strecke: 48 km
Wetter: Bedeckt, Hochnebel, Wolkenlos
Temperatur: Morgen 15°  Mittag 21°  Abend 16°
Nachdem Toni am Vormittag die Webseite mit den letzten Berichten und Bildern versorgt hatte, fuhren wir in das Schigebiet nahe der Stadt, wo 2011 die Asiatischen Winterspiele stattfinden werden. Das ganze Gebiet ist derzeit noch eine einzige Baustelle.
Auf der Rückfahrt in die Stadt, sahen wir neben der Straße einen Mann der sich unter einem aus dem Berghang kommenden Rohr duschte. Wir dachten was dieser Herr wohl für ein harter Mensch sein musste, da die Lufttemperatur nur bei 6° lag. Da wir ohnehin unseren Wassertank auffüllen mussten, hielten wir an um dies zu erledigen. Dabei bemerkten wir, dass das Wasser warm (nicht heiß) und schwefelhältig war. Schnell zogen wir unsere Badehosen an und konnten uns endlich wieder einmal genüsslich reinigen. –Ein geruhsamer Tag geht mit der Hoffnung zu Ende, dass uns morgen die Registrierung gelingt, sofern diese notwendig ist und dass wir weiter in Richtung Russland und Mongolei reisen können.

Samstag 22.05.2010
Kasachstan
Zurückgelegte Strecke: 163 km
Wetter: Bedeckt, später sonnig, am Nachmittag Gewitter mit Starkregen
Temperatur: Morgen 15°  Mittag 23°  Abend 17°
Um 9 Uhr brachen wir nach Almaty auf wo wir uns angeblich bis 12 Uhr registrieren lassen können. Durch starken Verkehr mit vielen Staus benötigten wir 3 Stunden und kamen um 12 Uhr bei der entsprechenden Behörde an. Wir erhielten die Auskunft, dass heute kein Arbeitstag sei und wir am Montag wieder kommen sollen. Uns war bekannt, dass man sich auch am Flughafen registrieren lassen kann und so fuhren wir dort hin. Die dortigre Auskunft lautete, dass bei einem Aufenthalt bis zu 90 Tagen eine Registrierung nicht erforderlich ist, zumindest wenn man auf dem Luftweg einreist. Ob das auch bei Einreise mit eigenem Fahrzeug gilt, konnte man uns nicht genau sagen.
Mittels eines Großeinkaufes in einem Supermarkt, indem es sehr viele deutsche Ware gab, füllten wir unsere Vorräte wieder auf.
Anschließend wollten wir eine Badeanstalt aufsuchen um uns wieder einmal gründlich zu reinigen. Leider war das Bad geschlossen und nicht nur uns, sondern auch vielen Einheimischen wurde der Zutritt verwehrt. Vor dem geschlossenen Eingang, trafen wir dann ein Schweizer Paar, welches ebenfalls baden gehen wollte. Die beiden sind bisher genau so lange unterwegs wie wir, wollen mit ihrem kleinen Camping-Bus ein Jahr lang unterwegs sein und auch nach China, Tibet und Nepal und von dort über Indien etc. wieder zurück in die Schweiz reisen. Wir gingen gemeinsam Abendessen (Bernd nahm Pizza mit geselchtem Pferdefleisch) und tauschten gegenseitig Erfahrungen und Erlebnisse aus, bevor wir in einer an einem Park gelegenen Straße gemeinsam sehr zentrumsnah nächtigten.
Almaty ist eine moderne pulsierende Großstadt und liegt nur etwa 30 km von Bergen entfernt die bis über 4900 m hoch sind.

Freitag 21.05.2010
Kasachstan
Zurückgelegte Strecke: 432 km
Wetter: Bedeckt, am Nachmittag etwas Regen
Temperatur: Morgen 24°  Mittag 32°  Abend 20°
Heute Nacht wehte der Wind so stark, dass wir aus Sicherheitsgründen unser Aufstelldach eingezogen haben. Norbert bekam daraufhin Platzangst und übersiedelte für den Rest der Nacht in das Fahrerhaus.
Die Weiterfahrt in Richtung Almaty führte heute sowohl durch Steppen als auch durch hügeliges Gebiet und war geprägt von vielen langen Baustellen. Im Süden begleitete uns eine teilweise schneebedeckte Bergkette. In der Steppe sahen wir etliche große Schafherden, deren Hirten teilweise vom Pferd aus die Herden bewachten und zusammen hielten. Aufgrund der gestrigen Strafe fuhren wir heute besonders aufmerksam und beachteten nahezu alle Geschwindigkeitsbegrenzungen. Wir sahen zwar sehr viele Radarkontrollen, waren aber von keiner davon betroffen. Etwa 115 km vor Almaty richteten wir uns zur
Übernachtung ein.

Donnerstag 20.05.2010
Kasachstan
Zurückgelegte Strecke: 281 km
Wetter: Wolkenlos
Temperatur: Morgen 20°  Mittag 33°  Abend 23°
Wir trafen heute zum dritten Mal die fünf französischen Wohnmobile und wir erfuhren, dass diese 8 Tage in Kirgistan waren, keinerlei Probleme hatten und auch keinerlei Unruhen bemerkten. In Sichtweite von der Stelle an der wir uns unterhielten, hat die Polizei einem der Franzosen gerade € 200,-- wegen Geschwindigkeitsüberschreitung abgenommen. Auch wir wurden anschließend an der gleichen Stelle gestoppt, da wir statt mit den erlaubten 40 kmh mit 48 kmh unterwegs waren. Auch von uns wollte man vorerst € 200,-- was wir jedoch zurückgewiesen haben. Nach längeren Verhandlungen kamen wir schließlich mit $ 55,-- davon- Wenig später tranken wir in einem Restaurant Kaffee und erzählten dort von unserer Strafe. Das Personal erklärte uns, dass für eine derartige Überschreitung maximal 1000 Tengi bezahlt werden müssen was etwa $ 7,-- entspricht. Wir wurden also wieder einmal abgezockt!
Zu einer ganzen Kanne Kaffee verzehrten wir auch den Inhalt von 2 Tellern Kuchen udgl. fast zur Gänze- Eine Bezahlung wurde dann zu unserer großen Überraschung nicht angenommen. War dass nun reine kasachische Gastfreundschaft oder wollte man damit das Verhalten der Polizei kompensieren? Am Abend, als wir uns auf einem Stellplatz in einem Krautfeld gerade häuslich einrichteten, ging auf der nahen Straße ein Mann vorbei. Wir grüßten ihn und er kam sofort zu uns her und fragte in schwachem Englisch nach Woher und Wohin etc. Bevor er ging, öffnete er seine Tasche und schenkte uns einen großen geräucherten Fisch.
Ein Hoch der kasachischen Gastfreundschaft!!!
Bernd erfuhr per SMS, dass sein Enkelsohn Philipp gestern Vater einer Tochter wurde und er somit jetzt Urgroßvater ist. Diesem Anlass fiel einiger Schnaps zum Opfer.

Mittwoch 19.05.2010
Usbekistan/Kasachstan
Zurückgelegte Strecke: 212 km
Wetter: Wolkenlos
Temperatur: Morgen 22°  Mittag 36°  Abend 24°
Der Trommler hat sein Spiel doch gegen 21 Uhr beendet, heute Morgen jedoch um 6:30 Uhr wieder begonnen zu trommeln.
Wir wollten am Vormittag den etwa 15 km von Tasschkent entfernten Grenzübergang nach Kasachstan benutzen. An der Stadtgrenze erfuhren wir von der Polizei, dass dieser Übergang derzeit wegen „Service-Arbeiten“ geschlossen sei und wir mussten einen anderen Übergang benutzen, was für uns einen Umweg von ca.175 km bedeutete. Es entstand auch dadurch eine etwas kritische Situation, dass wir nur mehr wenig Diesel im Tank hatten und es in Usbekistan schon seit einigen Tagen keinen Diesel gab. Unser Sorgen haben sich jedoch aufgelöst, als wir kurz nach der Grenze bereits tanken konnten. Obwohl alle Beamten sehr freundlich waren, dauerte die Abfertigung an der Grenze über 3 Stunden. Diese Mal wurde unser Gespann sogar durch ein Röntgengerät, wie es üblicherweise für große LKW benutzt wird, geschleust. Positiv überrascht waren wir, dass die 10-tägige Kfz-Versickerung nur $ 5,-- gekostet hat. Bei der ersten Einreise nach Kasachstan wurden uns dafür $ 50,-- abgenommen und es ist anzunehmen, dass sich dort jemand auf unsere Kosten bereichert hat.

Dienstag 18.05.2010
Usbekistan
Zurückgelegte Strecke: 96km
Wetter: Wolkenlos
Temperatur: Morgen 19°  Mittag 33°  Abend 25°
Heute fuhren wir knapp 100 km auf guter Straße nach Taschkent und fanden am Parkplatz des Stadions einen guten Stellplatz. Wir machten anschließend eine Stadtbesichtigung wobei wir mehrmals die U-Bahn benutzten, die laut Reiseführer an Schönheit sogar jene in Moskau übertreffen soll. Teilweise handelt es sich bei den einzelnen Stationen wirklich um Prachtbauten. Taschkent wurde 1966 von einem starken Erdbeben heimgesucht und damals zum Großteil zerstört. Dementsprechend gibt es viele moderne und großzügige Bauten jedoch sehr wenig alte Sehenswürdigkeiten. Nach dem Besuch des Basars kehrten wir müde zu unserem Fahrzeug zurück und erholten uns etwas. Nachdem Norbert und Toni noch in einem Supermarkt für Nachschub gesorgt hatten, machten sich beide noch auf den Weg in die Stadt um dort die eine oder andere Bar aufzusuchen. Bernd blieb – wie es seinem Alter gerecht wird – selbstverständlich „zu Hause“ und beschäftigte sich mit der Reisekasse, dem Reisebericht udgl.
Seit Stunden spielt jemand in der näheren Umgebung – vermutlich in einer Musikschule oder dgl. - ununterbrochen Trommeln. Hoffentlich will dieser Musiker nicht einen Weltrekord im Dauertrommeln aufstellen und trommelt nicht die ganze Nacht durch.

Montag 17.05.2010
Usbekistan
Zurückgelegte Strecke: 259 km
Wetter:  Bewölkt
Temperatur: Morgen 18°  Mittag 23°  Abend 20°
Gegen 6 Uhr begann es leicht zu regnen und wir holten die Wäsche von den Leinen. Da die Wäscheleine für die inzwischen angefallene Wäschemenge zu kurz war, hatten wir gestern kurzerhand das Elektrokabel unserer Kabelrolle zweckentfremdet auch als Wäscheleine benutzt. Gegen 8 Uhr konnten wir die noch nicht trockenen Wäschestücke wieder aufhängen. Anschließend frühstückten wir gemeinsam mit dem Wasser-Wärter.
Während wir uns für die Weiterfahrt vorbereiteten, kamen einige Freunde des Wasser-Wärters vorbei, darunter ein Englischlehrer. Wir wurden in die nahe Stadt Kuva in ein Choyhona eingeladen. Dies ist ein Restaurant in dem die Gäste in einem separierten Zimmer sitzen und dort üblicherweise das usbekische Nationalgericht Palow (Reis mit Fleisch und Salate) konsumieren, welches nicht nach Personen, sondern nach Gewicht bestellt wird. Wir erfuhren dank des Englischlehrers sehr viel über Usbekistan und konnten auch viele Infos über Österreich anbringen. Wieder einmal wurden wir mit der asiatischen Gastfreundschaft konfrontiert: wildfremde Menschen laden uns zum Mittagessen ein. Dies passiert einem in Europa wohl nirgendwo. Gut gestärkt brachen wir dann in Richtung der usbekischen Hauptstadt Tashkent auf und erreichten über den Kamchick Pass die Industriestadt Angren, die einen für uns grauenvollen Anblick bot. Überall sahen wir leere, Fabriken und Wohnblöcke, die zu Zeiten der UdSSR errichtet wurden und nach dem Rückzug der Russen um Jahre 1991 anscheinend dem Verfall preisgegeben wurden. Kurz nach Angren fanden wir abseits der Hauptstraße wieder einen schönen und einsamen Nächtigungsplatz.

Sonntag 16.05.2010
Usbekistan
Zurückgelegte Strecke:  54 km
Wetter:  Wolkenlos
Temperatur: Morgen 20°  Mittag 33°  Abend 28°
Den Vormittag benutzten wir, um den großen Sonntagsbasar mit Markt in Andijan zu besuchen, dort einzukaufen und auch Mittag zu essen. Anschließend machten wir uns auf den Weg in Richtung Taschkent. Anscheinend haben am Sonntag viele Tankstellen geschlossen und so war es nicht ganz einfach eine geöffnete Tankstelle zu finden, die auch Diesel führte. Schließlich ist uns dies doch gelungen und wir entdeckten gegenüber der Tankstelle eine Bewässerungsanlage von der anscheinend die umliegenden Felder über offene Kanäle bewässert werden. Der dafür zuständige Mann erlaubte uns, dort unsere Fahrzeuge zu waschen, die dies schon bitter nötigt hatten. Teilweise mussten wir die Schmutzschicht vor dem Waschen mittels eines Schraubenziehers abschaben. Toni musste auch das Wasseranschlussventil erst reparieren bevor wir dieses benutzen konnten. Nachdem wirklich genügend Wasser vorhanden war, haben wir uns auch gebadet bzw. geduscht und auch unsere Schmutzwäsche gewaschen und zum Trocknen aufgehängt. Dies machte es dann notwendig, dass wir auch gleich über Nacht an diesem Platz blieben. Gemeinsam mit dem Wasser-Wärter bereiteten wir das Abendessen zu, zu dem jeder etwas beisteuerte und das wir dann auch gemeinsam verzehrten. Auch der Tankwart gesellte sich zu uns und griff fleißig zu. Ihm hatten es besonders unsere Pfefferoni angetan. Bei dieser Gelegenheit ist auch unser Wodkavorrat zu Ende gegangen und wir müssen wieder für Nachschub sorgen.

Samstag 15.05.2010
Kirgistan / Usbekistan
Zurückgelegte Strecke:  172 km
Wetter:  Wolkenlos
Temperatur: Morgen 12°  Mittag 33°  Abend 25°
Schon gestern fiel uns auf, dass Kirgistan ein „Land der Pferde“ ist. Dieser Eindruck wurde auch heute bestätigt und wir sahen Pferde vor dem Pflug, vor dem Wagen als Reittier und in großer Zahl auch uneingezäunt auf den Weiden. Jahreszeitlich bedingt, waren auch sehr viele Fohlen zu sehen. Überhaupt haben in Kirgistan anscheinend im Straßenverkehr die Tiere den Vorrang. Auch auf der größten Fernverkehrsstraße bewegen sich Schaf-, Rinder- und Pferdeherden mitten auf der Fahrbahn und zwingen jeden anderen Verkehrsteilnehmer zum Anhalten oder zum Ausweichen auf das Bankett.
Auf dem Weg nach Osh hatten wir heute doch zwei Kontrollen zu absolvieren aber ansonsten spürten wir auch heute keine Unruhen. Wir verzichteten dennoch darauf, die Stadt Osh zu besichtigen und wechselten über die Grenze nach Usbekistan. Die Grenzabfertigungen gingen relativ schnell und wir hatten diese in etwa 1 1/2 Stunden erledigt. In Andijan benutzten wir den Parkplatz vor dem Stadion als Stellplatz. Diese Stadt ist von pulsierendem Leben erfüllt und stellt für uns einen krassen Gegensatz zu dem ruhigen Leben der letzten Zeit in Tajikistan und Kirgistan dar. Auch die hohe Temperatur ist für uns nun wieder gewöhnungsbedürftig.
Bernd erklärte nach der „Mittagsjause“, dass er sich nun für einige Tage aus dem „Management“ der Reise zurückziehen wird und die Planung der kommenden Tage Norbert und Toni überlassen werde. Norbert meinte, dass Bernd dies wohl nicht aushalten werde, was sich letztlich in den kommenden Tagen herausstellen wird.

Freitag 14.05.2010
Tadschikistan/Kirgistan
Zurückgelegte Strecke:  174 km
Wetter:  Wolkenlos bis leicht bewölkt
Temperatur: Morgen minus 3°  Mittag 8°  Abend 17,6°
Ein wolkenloses Wetter wie aus dem Bilderbuch entschädigte uns, wenn auch die Temperatur unter dem Gefrierpunkt lag, für die gestrige Kälte und den Wind. Bernd Gesundheitszustand hat sich auch leicht gebessert.
Gleich nach dem Aufbruch um ca. 9h in Richtung kirgisischer Grenze, standen die zwei Russen wieder am Straßenrand. Gestern Nachmittag und auch heute Morgen sei kein einziges Fahrzeug vorbeigekommen, erzählten sie. Also nahmen wir sie wieder an Bord bis nach Sary Tash in Kirgistan, von wo sie weiter nach China wollen. Die Grenzabfertigung an beiden Grenzen war problemlos und rasch erledigt. Die Tadschiken ließen zum Schein unser Auto von einem jungen Drogenhund beschnüffeln und machten davon zahlreiche Fotos, die sie demnächst bei einer Weiterbildungsveranstaltung präsentieren wollen.
Tadschikistan bleibt in unserer Erinnerung als ein „Land der Berge“ zurück, sind doch 90% des Landes Gebirgslandschaft die Gipfel von mehr als 7000m Höhe aufzuweisen hat.
Abgesehen von der Hauptstadt Duschanbe erlebten wir nur einfaches Landleben, was bei uns die Frage aufwirft, ob soviel „Einfachheit“ auch wirklich lebbar ist, Für uns verwöhnte Europäer könnten wir uns dies keinesfalls vorstellen. Herausragend auch hier die Freundlichkeit der Menschen. Jeder, egal ab Bauer, Polizist, Zöllner, Student oder Schüler reicht ohne Ausnahme die Hand zum Gruß und ist trotz aller Verständigungsschwierigkeiten überaus freundlich und hilfsbereit.
Wirklich furchtbar war dann die etwa 10 km lange Strecke zwischen den beiden Grenzposten die ausschließlich aus Schlamm bestand.
An der Grenze erhielten wir die Information, dass es vermutlich am 16. u. 17. Mai in Kirgistan wieder zu bewaffneten Zusammenstößen kommen wird. Wir beschlossen daher Kirgistan nur im Transit möglichst rasch zu durchqueren und bei Osh noch vor dem 16. Mai nach Usbekistan auszureisen um von dort über Kasachstan und Russland die Mongolei anzusteuern. Heute haben wir in Kirgistan von Unruhen nichts bemerkt und auch keinerlei Polizei- oder Militärkontrollen erlebt.
Unser heutiger Nächtigungsplatz befindet sich nur mehr auf einer Höhe von ca. 2000 m und wir genießen die höheren Temperaturen und die Windstille.
Bevor wir hier ankamen, mussten wir einen 3600m hohen Pass überqueren, der aus einer einzigen Baustelle bestand und unser Tempo entsprechend drosselte. Anschließend folgte die Straße einem langen Tal des beidseitig von roten Sandsteinwänden mit beeindruckenden Formen gesäumt war.
Wir hatten keine Polizei- oder Militärklontrolle und bemerkten auch sonst nichts, was auf Unruhen hindeuten könnte.

Donnerstag 13.05.2010
Tadschikistan
Zurückgelegte Strecke:  ca. 130 km
Wetter:  Vorerst heiter später bewölkt u. sehr windig
Temperatur: Morgen 8,2°  Mittag am Pass 1,6°  Abend am See: Minus 0,4°
Von Murgab fuhren wir zunächst auf den höchsten Pass unserer Reise, den 4655 m hohen Arbaital Pass, den höchsten Punkt, den unser Toyota je erreicht hat und vermutlich nie mehr wieder erreichen oder übertreffen wird. Wir waren verwundert, dass die Passstraße und auch die direkte Umgebung schneefrei waren, da wir in dieser Höhe von anderen Gegebenheiten ausgegangen sind. Kurz nach Murgab luden wir noch das russische Paar, das wir schon vor einigen Tagen getroffen hatten und das per Autostop unterwegs war ein. Die beiden standen auf verlorenem Posten, da die Straße nach Kirgistan eine Verkehrs-frequenz aufwies, die fast bei Null lag. Bis in den Nachmittag hinein hatten wir nur maximal 5 Fahrzeuge im Gegenverkehr und nur 1 Fahrzeug in Richtung Kirgistan zu verzeichnen. Vom Pass ging es dann weiter zum wunderschön gelegenen Kara Kul See auf dem in 3923 m Höhe noch Eisschollen schwammen. Obwohl es sehr windig war, beschlossen wir an diesem schönen Ort zu bleiben und zu nächtigen. Zum Mittagessen haben wir auch die Russen eingeladen, womit unser Fahrzeug mit 5 Personen an einem Tisch schon mehr als überfüllt war- Anschließen setzten wir die Russen im Ort Kara Kul ab und machten uns auf die Suche nach einem  Schlüsselbund, den Bernd an der Beifahrertür stecken ließ und der bei der Fahrt zum Ort aus dem Schloss gerüttelt wurde. Nach längerem Suchen fand Norbert den Bund auf der Piste neben dem See.
Bernd klagte seit der Nacht über Halsweh und Schnupfen, nahm am Nachmittag einige Medikamente und legte sich nieder. Währenddessen überspielten Toni und Norbert ihre Bilder in den Laptop.

Mittwoch 12.05.2010
Tadschikistan
Zurückgelegte Strecke:  153 km
Wetter: Morgen: Wolkenlos Minus 1,6° Mittag: Wolkenlos 24°  Abend: Wolkenlos 9,4°
Heute sind wir schon um 5h aufgestanden um zu Fotografieren. Es hatte Minus 1,6°. Nach dem Frühstück sind wir auf verschiedenen Pisten zurück in Richtung Highway gefahren. An einer feuchten und unübersichtlichen Stelle gab es dann kein Weiterkommen mehr, da sich die Räder des Toyotas im Schlamm durchdrehten. Die erste Eigenbergung auf unserer Reise mit einem Zeitaufwand von ca. 2,5 Stunden war somit fällig: Räder anheben/Steine und Sandbleche unterlegen/Anhänger abkuppeln/auf festes Gelände fahren/Anhänger mittels Bergegurt nachziehen. Aus einem nicht weit entfernten Anwesen kam uns ein Mann zur Hilfe und lotste uns dann sicher durch die sumpfige Landschaft bis zu seinem Haus, wo wir auf Tee und ein kleines Essen eingeladen wurden. Die ganze Familie war überaus gastfreundschaftlich und wir bedankten uns mit Schuhen und Leibchen für die Kinder und einen Sack Kartoffel. An der Wand des Hauses hing das Fell eines Wolfes, den der Hausherr mittels eines Schlageisens gefangen hatte.
Auf der Fahrt nach Murgab sahen wir erstmals zwei Yak-Herden. Wir kamen auch mit einem englischen Paar ins Gespräch, das sich auf einer Reise über einen Zeitraum von 13 Monaten befindet. Sie waren vor einigen Tagen in Kirgistan und bemerkten dort überhaupt keine Unruhen oder Außergewöhnlichkeiten. In Murgab angekommen suchten wir uns einen Mechaniker, der den Riss in der Rückwand des Fahrerhauses, der sich in den letzten Tagen vergrößert hatte, provisorisch repariert hat. Es ist unglaublich, mit welchem primitiven Werkzeug hier gearbeitet wird. Die notwendigen Löcher in die Blechwand wurden mit einem Handbohrer gebohrt! Als die Reparatur beendet war, bemerkten wir, dass unser kleines Vorhangschloss, mit dem der Anhänger gegen unbefugtes Abkuppeln gesichert war, verschwunden war. Wir vermuten, dass einem der vielen Buben, die uns umlagerten, das Schloss so gefallen hat, dass er es mitnahm. Dem Mechaniker war dies so peinlich, dass er uns seinen Lohn, den wir ihm bereits bezahlt hatten, für das verschwundene Schloss wieder zurückgeben wollte, was wir natürlich nicht angenommen haben.
Heute Morgen und jetzt am Abend haben wir erstmals die Heizung in unserer Wohnkabine eingeschaltet. Murgab liegt auf 3600m Höhe und entsprechend tief ist auch die Temperatur. Außerhalb des Ortes fanden wir dann einen einsamen und ruhigen Stellplatz für die Nacht.

Dienstag 11.05.2010
Tadschikistan
Zurückgelegte Strecke:  213 km
Wetter: Morgen: Wolkenlos 12° Mittag: Leicht bewölkt 20°  Abend: Wolkenlos
Am Morgen sind wir noch einmal zur Teehaus-Baustelle, haben uns dort eine Bohrmaschine geliehen und am Anhänger die Verschlussbügel montiert, die Toni mitgebracht hat. Nachdem wir eingekauft, Geld gewechselt und getankt hatten, verließen wir Khorug in Richtung Murgab. Unterwegs nutzten wir die Gelegenheit, uns, anlässlich eines Bades bei heißen Quellen, wieder einmal einer ordentlichen Ganzkörperreinigung zu unterziehen. Anschließend überquerten wir den ersten hohen Pass mit 4271 m Höhe über dem Meeresspiegel. Eine unbeschreiblich schöne Berglandschaft und Hochebenen, die von Bergen über 5000m eingerahmt waren, begleiteten unsere Weiterfahrt. Wir bogen schließlich vom Highway ab zu einem See und nächtigten dort in ca. 3800m Höhe.

Montag 10.05.2010
Tadschikistan
Zurückgelegte Strecke:  112 km
Auf der Fahrt nach Khorug kauften wir von einem Jungen an der Straße Fische, die wir uns dann am Abend gegrillt haben. Vom einem Nachbarn des Fischverkäufers wurden wir in sein Haus zum Tee eingeladen. Dieser Student sprach Englisch und wir bekamen durchwegs erschöpfende Antworten und Auskünfte auf unsere Fragen. Von Khorug hat Toni über das Internet seine Homepage über unsere Reise aktualisiert und mit den letzten Aufzeichnungen und Bildern erweitert. Unterhalb eines auf einem Hügel gelegenen Botanischen Gartens fanden wir einen schönen Nächtigungsplatz in über 2100 m Seehöhe mit Ausblick auf die Stadt und die umliegenden Berge. Natürlich blieb auch der Besuch neugieriger Bewohner des Ortes nicht aus. Einen davon bat Bernd, ob er eventuell unseren gebrochenen Spaten schweißen könne, was er versprach und auch getan hat. Dieser Herr hat uns dann eingeladen, die Baustelle seines „Teehauses“ zu besuchen. Die Teehaus–Baustelle war jene eines Luxushotels mit Marmorfiguren aus Österreich, Deckenverkleidungen aus Deutschland, Fließen aus Spanien und Anderes aus Russland und Kasachstan.
Eine sehr beeindruckende Baustelle, die nur die Frage offen ließ, womit der Bauherr wohl das Geld verdient hat, damit er einen derartigen Luxuspalast errichten kann.
Das Wetter war auch heute wieder schön und warm.

Sonntag 09.05.2010
Tadjikistan Pamir Highway
Zurückgelegte Strecke 218 km
Herrliches Wetter begrüßte uns heute Früh und hielt den ganzen Tag über an.
Auf sehr sehr schlechten Straßen fuhren wir hinauf zum 3252m hohen Khaburrabot Pass. Kurz unter der Passhöhe nahmen wir noch einen Tadjiken mit seinem 6-jährigen Sohn bis zum ersten Ort an der Südseite des Passes mit an Bord. Bei der Abfahrt vom Pass mussten wir sehr knapp an einem liegengebliebenen LKW vorbei, der bis über die Achsen im Morast stecken geblieben war.
Dort trafen wir auch ein junges russisches Paar, das per Autostop quer durch Asien unterwegs ist. Meistens werden sie von LKW-Fahrern mitgenommen und erreichen damit jedoch nur sehr kurze Tagesetappen.
In der Ortschaft Kalaikhum kauften wir etwas ein und füllten den Tank auf. An der sogenannten Tankstelle gab es keine Zapfsäulen und der Diesel wurde aus Kanistern in unseren Tank geleert. In Richtung Khorog besserte sich der Straßenzustand dann etwas und wir kamen schneller voran als bisher. Durch eine grandiosen Berg- und Schluchtenlandschaft fuhren wir immer entlang eines großen Flusses, der die Grenze zwischen Tadjikistan und Afghanistan bildet. Auf der Afghanischen Seite wurde der Fluss durchgehend von einem Weg begleitet, der abenteuerlich durch steile Hänge und Wege führte und wie wir sehen konnten auch von afghanischen Einwohnern mit Eseln tatsächlich benutzt wurde.
Wir fanden nach längerem Suchen einen Stellplatz abseits der Straße, der jedoch so eng und uneben war, dass wir unseren Anhänger abkuppeln mussten um mit dem Toyota halbwegs eben zu stehen.

Samstag 08.05.2010
Tadjikistan
Zurückgelegte Strecke 99 km
Heute haben wir uns weiter dem Pamir-Highway genähert. Auf sehr schlechten Straßen brachten wir in 4:16 h reiner Fahrzeit lediglich 96 km hinter uns, was einem Stundenschnitt von 23,2 km entspricht.
Nach der Mittagsjause haben wir die zwei reparaturbedürftigen Gummilagerungen der Kabine instandgesetzt. Dabei haben sich Toni und Bernd einen leichten Sonnenbrand eingefangen. Während der Reparaturarbeiten kam ein Lastwagenfahrer zu uns und bat uns um einige Liter Diesel, die wir ihm gerne gaben. Wir mussten in ein Eisenteil der Kabine ein Loch bohren und Toni fuhr mit dem LKW-Fahrer in dessen Werkstatt, wo er uns als Gegenleistung für die ca. 6 Liter Diesel das Loch bohrte, was uns sehr weiterhalf, die Reparatur durchzuführen. Kurios an der Sache war, dass im Motorraum des LKW als Tank ein 10 Liter Plastikkanister montiert war und der LKW über keinen weiteren Tank verfügte.
Bald darauf kamen wir zum ersten Kontrollposten des Highways und unsere Genehmigungen wurden akzeptiert und wir können nun die höchste Transitstraße der Welt, die uns auf ca. 900 km über mehrere Pässe über 4000 m führen wird, in Angriff nehmen. Mitarbeiter der Aga Khan Foundation haben uns übrigens erzählt, dass der Highway durchgehend befahrbar ist, wir jedoch auf einigen den ganz hohen Pässen mit Schneefahrbahn rechnen müssen. Schon kurz nachdem wir den Kontrollposen passiert haben, fanden wir einen wunderschönen Stellplatz an einem Fluss, umgeben von wunderschönen, teilweise schneebedeckten Bergen. Herz was willst du mehr ……..
Das Wetter war heute ausgezeichnet mit Temperaturen bis zu 30°

Freitag 07.05.2010
Tadjikistan
Zurückgelegte Strecke 127 km
Um 2:45h sind wir aufgestanden, um Toni abzuholen. Der Flug hatte leider 1 Stunde Verspätung und so kamen wir erst wieder gegen 5:00h ins Bett.
Vormittag haben wir dann die Genehmigung für den Highway für Toni besorgt und gegen Mittag Duschanbe in Richtung Pamir Highway verlassen. Ob wir den gesamten Highway fahren können ist ungewiss. Der höchste Pass ist ca. 4300m hoch und uns ist nicht bekannt wie viel Schnee dort oben liegt bzw. ob dieser und die anderen Pässe so geräumt sind, dass wir sie auch befahren können.
Nachdem wir alle drei sehr müde waren, haben wir schon relativ bald nach einem Stellplatz Ausschau gehalten und einen solchen auch in Alleinlage in einer faszinierenden Landschaft gefunden.
Heute war das Wetter regnerisch mit nur einigen besseren Abschnitten.

Donnerstag 06.05.2010
Tadjikistan
Zurückgelegte Strecke:  34 km
Während der Nacht hörte der Regen auf, am Morgen war es noch etwas bewölkt, doch im Lauf des Tages gestaltete sich das Wetter wieder schön, warm und wolkenfrei.
Norbert geht es wieder besser und er hat zu Mittag auch schon wieder etwas gegessen.
Wir sind heute in Duschanbe mit einem Taxi zu vier verschiedenen Behörden gefahren um bei der letzten dann die Genehmigung für den Pamir-Highway zu erhalten. Wir nehmen zumindest mit 99%iger Sicherheit an, dass das für uns unleserliche Papier diese Genehmigung ist. Tatsächlich wird sich dies erst bei der ersten Kontrolle am Highway herausstellen doch sind wir nahezu sicher, da uns alle Tadjiken (?) denen wir das Dokument zum lesen gaben bestätigt haben und auf dem Dokument auch Ortsnamen angeführt sind, die am Highway über viele Pässe, von denen einige über 4000 m hoch sind, zur kirgisischen Grenze führen wird.In Kirgistan soll sich nach unseren Informationen die Lage weiter beruhigt haben und auch die 5 Wohnmobil-Franzosen, die wir bereits zweimal getroffen haben, reisen nach Kirgistan ein. Duschanbe ist eine teilweise moderne und laute Stadt mit der wir uns nahezu überhaupt nicht befasst haben

Am frühen Nachmittag fuhren wir zum Flughafen und fanden einen angenehmen Stellplatz auf einem bewachten Parkplatz.Den Nachmittag verbrachten wir damit, uns etwas auszuruhen und in unserem Gespann Ordnung zu machen und Raum für Toni und sein Gepäck zu schaffen. Toni wird heute Nacht um 3 Uhr früh ankommen und von uns empfangen werden.

Mittwoch 05.05.2010
Usbekistan/Tadjikistan
Zurückgelegte Strecke:  251 km
Die Köstlichkeiten, die Norbert verspeist hatte und vermutlich auch die zahlreichen Verkostungen am Hof, zeigten leider negative Wirkungen. Bereits in der Nacht stellte sich bei Norbert Durchfall ein, der sich mehrmals wiederholte und der ihn sehr schwächte So blieb Bernd heute den ganzen Tag am Lenkrad, damit sich Norbert, so gut es bei einer Autofahrt nun einmal geht, erholen konnte.
Für die Grenzabfertigung an der usbekischen/tadjikischen Grenze – übrigens der sechste Grenzübertritt unserer Reise – benötigten wir lediglich 1 Std. 20 Min. was bisherigen Rekord darstellt. Allerdings waren wir das einzige Fahrzeug an dieser Grenze und wie wir aus den Zollbüchern entnehmen konnten, haben seit dem 30.04. nur vier ausländische Fahrzeuge diese Grenze passiert. Für die Kfz-Haftpflichtversicherung verlangte der Zöllner $ 80.--. Wir wollten mit einem100 Dollar Schein bezahlen – er konnte nicht herausgeben. Drauf haben wir den Betrag aus12 Stk. 5 $-Scheinen und 20 Stk. 1 $ Scheinen zusammengestellt. Die 1$ Scheine haben dem Zöllner anscheinend nicht gefallen und er hat sie uns zurückgegeben ohne dafür Ersatz verlangt zu haben. Wie wird wohl die interne Abrechnung des Zollamtes aussehen????
In Tadjikistan erlebten wir dann starke Veränderungen gegenüber Usbekistan. In Usbekistsan gab es praktisch nur eine PKW Marke (Daewoo) die auch nur mit einem Modell vertreten war und weiters noch einen angeblich im eigenen Land erzeugten Mikro-Bus für acht Personen, der als Sammeltaxi und auch im Privatbereich eingesetzt wurde. In Tadjikistan sahen wir plötzlich auch Opel, Mercedes, Toyota, Nissan, Fiat und sogar einen BMW jedoch interessanterweise keinen einzigen VW.
Auch die Landschaft veränderte sch stark, begleiteten uns nun nämlich links und recht der Straße teilweise schneebedeckte Bergketten deren Gipfel teilweise über 4000 m hoch sind. Wir glaubten, dass wir die nicht einmal 300 km nach Duschanbe rasch hinter uns bringen würden, wurden jedoch eines Besseren belehrt. Durch eine wirklich grandiose Landschaft führte die Straße durch Schluchten und einen über 2600m hohen Pass, durch zahlreiche Tunnels und über und durch tausende Schlaglöcher. So benötigten wir schließlich für die 251 km zu unserem heutigen Nächtigungsplatz6 Stunden und 46 Minuten an reiner Fahrzeit, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von38,6 kmh entspricht. Aber wir haben ja Zeit und es drängt uns Nichts ………………..
Herausragendes Erlebnis war wohl die Durchfahrt durch einen im Bau befindliches, mehrere Kilometer langen Tunnel, der anscheinend diesen Pass, der ansonsten ca. 3200 m hoch wäre, entschärfen soll. Der Tunnel war nicht beleuchtet und großteils nur einspurig befahrbar, sodass dem Gegenverkehr ausgewichen werden musste, wobei die teilweise vorhandenen Absperrungen, da auch sie unbeleuchtet waren, urplötzlich aus der Dunkelheit auftauchten und so zu einer sofortigen raschen und richtigen Reaktion zwangen. Auch einige Baumaschinen waren – spärlich beleuchtet – im Tunnel unterwegs. Bernd meinte, dass dieser Tunnel ein schreckliches Erlebnis für seine Gattin Brigitte gewesen wäre.
Nach dieser landschaftlich wunderschönen, wild romantischen und mit den geschilderten Schwierigkeiten gespickten Strecke, gab es am Straßenrand mehrere Möglichkeiten zur Autowäsche. Allerdings verfügten wir noch über keine Landeswährung und Dollars wurden nicht akzeptiert. Aus diesem Grund konnten wir auch zwei Mautstellen ohne Bezahlung passieren. So stehen wir nun mit einem stark verschmutzten Gespann auf unserem Stellplatz und hoffen, dass der momentane starke Regen unsere Fahrzeuge etwas reinigen wird.
Das Wetter war tagsüber mittelmäßig aber trocken. Jetzt am Abend regnet es jedoch.

Dienstag 04.05.2010
Usbekistan
Zurückgelegte Strecke:  107 km
Nach einer gut bewachten Nacht im Hotelhof, waren wir mit den dafür verlangten$ 12,-- sehr zufrieden. Nach dem Frühstück haben wir Sharisabz besichtigt, einige Einkäufe gemacht und den 2. Teil unsers Reisetagebuches und einige Bilder via Internet nach Hause übermittelt. Wir haben uns auch Tonis Homepage www.extremklettern.com erstmals angesehen, und waren von der Gestaltung unserer Reise dort sehr beeindruckt.
Auf dem Weg zurück nach Samarqand (diesmal auf der richtigen Route) mussten wir über einen 1788m hohen Pass dessen Umgebung den uns in Europa bekannten Gebirgslandschaften sehr nahe kam.
Wir wollten unbedingt noch unser gesamtes usbekisches Geld „vertanken“ bevor wir morgen nach Tadschikistan weiterreisen. Dies war leichter gesagt als getan. Wir fanden jede Menge Gas-Tankstellen jedoch nur wenige, bei denen es lt. Beschilderung auch Diesel geben sollte. Bei etwa 5 Tankstellen die wir anfuhren, gab es jedoch keinen Diesel. Erst kurz vor Samarqand konnten wir dann Diesel bekommen und machten uns anschließend auf den Weg in Richtung Tadschikistan. Etwa 40 km vor der Grenze verließen wir die Hauptstraße und gelangten schließlich in eine kleine Ansiedlung in der wir einen schönen Stellplatz vorfanden. Als wir einen sich nähernden männlichen Einwohner fragten, ob wir hier ins unserer Maschina (= russisch für Auto) nächtigen könnten, gab er uns zu verstehen, dass wir besser im eingezäunten und abgesperrten Gelände des benachbarten Bauernhofes aufgehoben wären. Wir nahmen das Angebot dankend an und bezogen unseren Stellplatz im Bauernhof inmitten diverser uralter Landmaschinen wie z. B. einen Belarus-Traktor. Anschließend wurden wir mit Tee bewirtet und es wurden uns verschiedene Kostproben heimischer Produkte angeboten. Auch wir haben unseren österreichischen Schnaps und Marillenmarmelade zu kosten angeboten. Jede Menge Kinder und auch einige Frauen und Männer besuchten uns und begutachteten unseren Toyota von innen und außen.
Zurückblickend auf unseren Aufenthalt in Usbekistan können wir festhalten, dass uns dieses Land besonders gut gefallen hat. Die Vielfältigkeit seiner Landschaft, von unendlich weiten Ebenen bis zu Bergen die über 4000m hoch sind, von Wüstenlandschaften bis zu fruchtbaren landwirtschaftlich genutzten Gegenden und die vielen für uns Europäer ungewohnten jedoch wirklich schönen und einzigartigen Bauwerken hat uns tief beeindruckt.
Über alles ist jedoch die Freundlichkeit und Gastfreundschaft des usbekischen Volkes zu stellen. Wir haben hier sowohl in den Städten als auch am Lande nur positive Erfahrungen gemacht. Die Art unserer Reise vermittelt uns natürlich wesentlich mehr Kontakt zur einheimischen Bevölkerung gegenüber Pauschal-Flug-Autobus-Reisende und dass genau ist es, was wir auch suchen. Ein Beispiel: Als wir in Samarqand ins Hammam gingen, gab Bernd unserem Führerfreund Jasur das gesamte mitgeführte usbekische Bargeld zur Aufbewahrung, da wir annahmen, dass die Kästen in der Umkleidekabine nicht abgesperrt werden können. Ohne dass ein einziger Sum fehlte, erhielten wir unser Geld wieder zurück und unser Vertrauen wurde bestätigt und nicht enttäuscht.
Während Bernd diesen Bericht schrieb, war Norbert in ein Privathaus eingeladen worden.
Hier seine Erlebnisse: Ich saß mit einigen Erwachsenen und vielen Kindern vor dem Hof in dem unser Auto steht. Ein usbekisches Auto hielt, ein junger Fahrer Dimuhrod, 25 Jahre stieg aus und lud mich in sein Haus ein. Wir fuhren einige Kilometer, bogen in eine kleine Seitenstrasse, fuhren über unbefestigte Schleichwege, bis wir in einer kleinen Siedlung vor einem schönen Haus hielten. Ich wurde im Vorhof empfangen und unterhielt mich mit seiner Mutter und seiner Schwester. Dann fuhren wir seinen Vater holen, standen mit vielen Usbeken mitten auf der Straße und unterhielten uns mit Händen und Füßen über Österreich und Usbekistan. Im Anschluss daran ging es zurück in Dimuhrods Haus. Ich wurde ins Haus eingeladen, der Tisch wurde gedeckt und es gab „süßen Reis“ mit Essiggurkerl, Brot „nan“ und Tschai und viele usbekische Süßigkeiten. Es war ein tolles Erlebnis. Nach über einer Stunde durfte ich mit seinem neuen Auto zurückfahren. Unvergesslich diese Gastfreundschaft.
Das Wetter begann heute mit leichtem Nieselregen hat sich dann aber stark verbessert. Am Abend war der Himmel sternenklar.

Montag 03.05.2010 ZumAusdrucken13.04-03.05.2010
Usbekistan
Zurückgelegte Strecke:  158 km
Nach einem Einkauf und einigen Fotoaufnahmen fuhren wir zur Bank um dort beim Bankomat Geld zu beheben. Dieser funktionierte nicht. Wir konnten dann in der Bank selbst mit der Bankomatkarte Geld bekommen, bekamen jedoch keine Landeswährung sondern nur Dollar, die man uns dann zu einem schlechten Kurs umtauschen wollten. Da wir am Schwarzmarkt einen um 25% besseren Kurs erhalten, haben wir in der Bank keinen Umtausch vorgenommen.
Eine lustige Begebenheit am Rand: ein Professor mit seinen Studenten sprach uns an und wir unterhielten uns mit ihnen auf deutsch, praxisnahes „Deutschtraining“ in Usbekistan. Als Dank sangen sie für uns „Bruder Jakob“.
Nach einer Besichtigung des Ruhobod und des Amir Mausoleums sind wir dann nach
Sharhrisabz, ebenfalls einer Unesco-Welterbe-Stadt aufgebrochen. Leider verweigerte unser GPS Gerät seinen Dienst und wir konnten keine Route berechnen. So fragten wir uns durch und kamen über Umwege schlussendlich auch zu unserem Ziel. Über eine längere Strecke folgten wir einem usbekischen Autofahrer der von uns für seinen Lotsendienst dann fünf Dollar verlangte. Drei Dollar haben wir ihm dann auch bezahlt. In Sharhrisabz fanden wir einen schönen Parkplatz doch schon nach etwa 30 Minuten kam die Polizei und erklärte uns, dass dort das Parken nicht erlaubt sei. Wir sollten zum örtlichen Hotel gehen, wo wir dann auch im Hof nächtigen durften. Wir trafen dort auch die fünf französischen Wohnmobile, die wir bereits im Jurtencamp gesehen haben. Diese Franzosen werden nach Kirgistan einreisen. Sie haben eine organisierte Tour gebucht und ihr Reiseveranstalter erklärt, dass es dort keine Probleme geben wird.
Der Tag begann mit schönem Wetter das sich jedoch gegen Mittag verschlechterte und in Regen überging. Jetzt um ca. 19 Uhr ist es nur mehr bewölkt.
Aufgrund des Regens haben wir heute Sharhrisabz nicht mehr besichtigt und werden dies morgen tun. So sind wir heute schon sehr früh mit unseren Aufzeichnungen und der Buchhaltung fertig und werden einen gemütlichen Abend mit Lesen verbringen.

Sonntag 02..05.2010
Usbekistan
Zurückgelegte Strecke:  128 km
Jasur empfahl uns einen Wallfahrtsort in den Bergen etwa 35 km südwestlich von Samarqant und wir nahmen dieses Angebot an. Vom Parkplatz unterhalb des Wallfahrtberges, folgten wir einem ausgetretenen leicht alpinen Steig – mit dem Jasur schon etwas Mühe hatte und gelangten so, ohne andere Menschen zu treffen, auf den Gipfel. Wir vernahmen immer wieder lautes Schreien und Jasur erklärte uns, dass es sich dabei um Gebete handeln würde. Das Gipfelplateau war gefüllt von unzähligen Menschen. Vom Gipfelplateau führte dann ein betonierter Weg hinab zu einer Grotte, in der die Gläubigen ihre Wünsche vorbrachten, die angeblich auch erfüllt werden. Vor der Grotte verengte sich der Weg. Mittels eines Schrankens wurden nur soviel Pilger durchgelassen, die in der Grotte auch Platz fanden. Dadurch kam es unvermeidlich zu einem Stau und die Menschen in der „Warteschlange“ drängten nach vorne, schrien laut und brachten keinerlei Geduld auf. Etliche Eltern brachten ihre Kinder aus dieser Menschenmenge dadurch in Sicherheit, dass sie mit ihnen über ein Geländer aus der Menschenmasse flüchteten. Wir verzichteten auf einen Besuch der Grotte. Jasur meinte anschließend, er würde gerne den Normalweg zum Abstieg benutzten, da ihm der Pfad, auf dem wir aufgestiegen waren zu anstrengend war. Dieser Normalweg bestand aus ca. 1300 Stufen und war auf beiden Seiten nahezu durchgehend mit Verkaufsständen gesäumt. Unzählige Menschen stiegen gleichzeitig auf und ab und wir stellten schon Überlegungen an, wie viele Menschen wohl heute auf diesen Berg steigen werden.
Im Tal angekommen fanden wir jede Menge „Picknickplätze“ vor, an denen Hühner und Lämmer geschlachtet und anschließend gegrillt und verzehrt wurden. Weiter talwärts folgten die Parkplätze: In mehreren Reihen nebeneinander war das ganze Tal mit Autos gefüllt, die in einer Art und weise abgestellt waren, dass jedes Fahrzeug zumindest ein weiters „verparkt“ hatte, so dass es für einen Großteil der Fahrzeuge unmöglich war wegzufahren bevor nicht mindestens ein Fahrzeug vorher den Parkplatz verlassen hat. An unserem Ausgangspunkt angekommen, erkundigten wir uns wie viele Menschen heute wohl diesen Berg hinaufgestiegen sind und bekamen die fas unglaubliche Antwort, dass es sich um etwa 15.000 Menschen gehandelt hat. Angeblich wiederholt sich diese Massenpilgerung jedes Wochenende.
Nach einem geruhsamen und ungestörten Picknick neben unserem Fahrzeug fuhren wir über Samarkand noch nach Buchari, der nach Mekka zweitwichtigsten Pilgerstätte des Islams. Nach einem gemütlichen Bier verabschiedeten wir uns von Jasur mit einem angemessenen Trinkgeld für seine Dienste.

Samstag 01.05.2010
Usbekistan
Zurückgelegte Strecke:   0    km
Nach dem Frühstück befasste sich Bernd intensiv mit dem Problem des Tankeinfüllstutzens und baute diesen letztendlich so um, dass der Tank künftig direkt befüllt werden kann und der Zulauf durch die Wohnkabine nicht mehr benutzt werden muss. Damit sollte dieses Problem gelöst worden sein.
Unser Student -  Jasur  - führte uns dann durch Teile dieser wunderschönen Stadt und gab uns so manche Beschreibungen und Erklärungen zu denen wir ohne ihn keinen Zugang gehabt hätten. Mit Jasur fuhren wir auch zu der Bank mit dem einzigen Bankomat in der Stadt, aber dieser war über das Wochenende nicht in Betrieb.
Am Abend fuhren wir noch mit dem Taxi in ein türkisches Bad (Hammam) wo wir uns wieder einmal sehr sehr gründlich reinigen konnten. Auffallend dabei war, dass Touristen den zehnfachen Eintrittspreis gegenüber Einheimischen bezahlen müssen. Bei umgerechnet € 2,50 ist dies aber immer noch erträglich und leistbar.
Am Morgen regnete es leicht, später jedoch klarte es auf und am späten Nachmittag war wieder bestes Wetter.

Freitag 30.04.2010
Usbekistan
Zurückgelegte Strecke:   268    km
Am Vormittag haben wir weiters die wunderschöne Stadt besichtigt und im Basar einige kleine Einkäufe gemacht. Gegen 13:30h sind wir in Richtung Samarqand (UNESCO Welterbe) aufgebrochen, wo wir wieder im Zentrum ganz in der Nähe der Altstadt einen Nächtigungsplatz gefunden haben.
Drei Ereignisse sind heute hervorzuheben:
Unterwegs trafen wir auf drei jüngere deutsche Familien die mit uralten Mercedes-LKW’s auf einer längeren Reise unterwegs sind. Über Griechenland, Türkei und Indien sind sie nach Usbekistan gekommen und wollen weiter über Kirgistan in die Mongolei und von dort durch China nach Thailand. Diese Truppe ist schon mehrere Monate mit drei kleinen Kindern (4 u. 2 Jahre und 14 Monate alt) unterwegs und hat anscheinend unendlich Zeit. Es dürfte sich um echte Aussteiger handeln, die einfach so in den Tag hinein leben und reisen. Dies ohne Kfz-Versicherung und ohne Visa, die jeweils erst vor der Einreise in das nächste Land zeitaufwendig besorgt werden. Norbert hat sich durch eine Ungeschicklichkeit den Mittelfinger seiner linken Hand verletzt. Er zog – am Fahrersitz sitzend – mit seiner rechten Hand die Tür auf der Fahrerseite zu und klemmte sich dabei die linke Hand ein, wobei der Finger verletzt wurde. Wir hoffen, dass die derzeitigen Schmerzen bis morgen weniger werden. Leider haben wir zum zweiten Mal auf dieser Reise „Dieselprobleme“ bekommen. Eine Dieselpumpe an der Tankstelle förderte den Treibstoff so schnell, dass der Einfüllstutzen des Toyotas die gelieferte Menge nicht schaffte und wieder einiger Treibstoff in die Wohnkabine gelangte. Wir werden uns morgen ansehen ob wir am Einfüllstutzen etwas ändern oder verbessern können, damit dies nicht mehr vorkommt.
Am Abend das gleiche Bild wie bisher: Buben und Männer besuchen uns, erkundigen sich über unsere Reis etc. etc. Ein junger Student will uns morgen durch die Stadt führen und hat uns eingeladen im hiesigen Fußballclub mit ihm gemeinsam ein Fußballspiel anzusehen. Wir konnten auch miterleben, wie in das Haus, neben dem wir unser Fahrzeug abgestellt hatten. eine frisch verheiratete Braut mit Feuer- und Trommelbegleitung zur Wohnung ihres Gatten geleitet wurde.
Das Wetter war anfangs sehr sonnig, trübte sich später jedoch etwas ein.

Donnerstag 29.04.2010
Usbekistan
Zurückgelegte Strecke:   258    km

Gegen 8:30 h verließen wir unseren Schlafplatz nach einem Frühstück mit Speck und Eiern.
Bis kurz vor Bukhara führte die Straße durch eine Wüstenlandschaft. Gegen Mittag, aßen wir in einem Lokal am Straßenrand 4 lecker Spießchen und bekamen dort auch 30 Liter Wasser für unseren Nutzwassertank. (Umgerechnet zahlten wir für 2 Personen incl. 1,5 l Cola und das Wasser € 5,30). Nach mehreren erfolglosen Versuchen ist es uns doch gelungen, Toni über das Satellitentelefon zu erreichen und ihm durchzugeben, welche Sachen er uns noch mitbringen sollte.
Gegen 14 Uhr trafen wir in Bukhara (UNESCO Weltkulturerbe) ein und unser „Winnetou“ führte uns direkt in die Altstadt, wo wir in unmittelbarer Nähe des besten Hotels in der Stadt – Hotel Asia****. Auf einem schönen Parkplatz neben einem kleinen Park mit Frischwasserquelle nächtigen werden. Die Leistung dieses kleinen GPS-Gerätes fasziniert uns immer mehr, da es uns nicht nur die Routen Überland zeigt sondern uns auch in das Zentrum jeder Stadt hinein und auch wieder hinaus führt.  Ohne diesem Gerät wären wir teilweise wirklich „aufgeschmissen“.
Anlässlich einer Stadtbesichtigung sandten wir von einem Internet-Cafe mehrere Fotos an Toni für die Homepage und an unsere Familien zwecks Information. Wir kauften etwas ein. Bernd ging zum Friseur und ließ sich die Haare ganz ganz kurz schneiden und auch den Bart stutzen. Inklusive Kopfwäsche, kostete dies lediglich umgerechnete € 1,70. und wie wir vermuten, war darin auch der Haarschnitt für den 16-jährigen Burschen inkludiert, der uns zu dem Friseurladen geführt hatte. Zumindest setzte er sich, gleich nachdem Bernd fertig war, auf den Friseursessel und bekam seine Haare geschnitten. Leider bekam Bernd leichte Magenprobleme (vom Mittagessen?). Aber mit Notfalldrops, Cola, Bier und den Verzicht auf ein Abendessen, sowie der Zirbenmedizin kam dies wieder in Ordnung. Jetzt am Abend, wo wir schon im Toyota sitzen und unsere Aufzeichnungen in den Laptop eintippen, kommen sehr viele Einheimische vorbei, fragen wo wir herkommen und was unser Ziel ist und bewundern immer wieder unsere Fahrzeuge.
Die Frühtemperatur lag bei lediglich 10 Grad und wurde durch starken Wind als noch kälter empfunden. Im Laufe des Tages stieg sie aber wieder gegen 30 Grad an.

Mittwoch 28.04.2010
Usbekistan
Zurückgelegte Strecke:   176     km
Nachdem Frühstück und Aufräumungsarbeiten im Anhänger besichtigen wir die wirklich beeindruckende alte Festung. Als wir zum Camp zurückkamen, kam gerade der erste Touristenautobus an, dem zwei weitere und schließlich noch fünf französische Wohnmobile folgten.

Dienstag 27.04.2010
Usbekistan
Zurückgelegte Strecke: 280 km
Bald nach der Abfahrt von unserem Nächtigungsplatz erblickten wir ca. 500 m abseits der Straße einen kleinen Sandsein-Tafelberg an dessen Fuß wir unser Fahrzeug parkten und den wir zu Fuß bestiegen. Ein wunderbarer Ausblick in die Umgebung und über den Grenzfluss auch nach Turkmenistan war der der Lohn für den kurzen Anstieg. Unser heutiges Ziel war die Festung Ayoz Qala in der Nähe von Buston die aus dem 4. u. 3. JH v. Chr. stammt. Auf dem Weg dorthin besuchten wir die Stadt Xiva (Chiwa), die nach alter Legende bereits in der Antike gegründet wurde. Xiva ist eine einzigartige Touristenmetropole und ein UNESCO Weltkulturerbe und sozusagen ein Muss jeder Usbekistanreise. Als Touristenattraktion haben wir die Stadt auch erlebt: sehr sauber, jede Menge Souvenierstände, Museums und Hotels aber leider nahezu kein noch bestehendes Leben der einheimischen Menschen. Zu unserer Freude waren nur ganz wenige Touristen (Deutsche u. Franzosen) anwesend. Anscheinend hat die Saison noch nicht so richtig begonnen. Von einem Internetshop haben wir dann den ersten Teil unseres Tagebuches per Email in die Heimat übermittelt. Erstmals haben wir auch einem Restaurant usbekisches Essen zu uns genommen. Auf dem Weg zu und von Xiva mussten wir den Fluss Amudasya der aus dem Aralsee kommt zweimal auf einer abenteuerlichen Pontonbrücke überqueren. Nachdem wir unserer Meinung nach noch immer über keine Kfz-Haftpflichtversicherung verfügten und laut einer von Brigitte zu Hause eingeholter Auskunft in Österreich der Abschluss einer derartigen Versicherung für Usbekistan nicht möglich sei (was sich später als unrichtig herausstellte), mussten wir uns ernsthaft um eine Deckung bemühen um nicht im Falle eines Unfalles unversichert da zustehen. In der Stadt Urgench hielten vor einem großen Gebäude mit der Aufschrift „Tourismo“ an und wollten uns dort nach einem Versicherungsbüro erkundigen.  Der Großteil der Bediensteten dieses Büros waren anscheinend damit beschäftigt die Grünanlagen vor dem Büro zu pflegen. Wir bekamen so leicht Kontakt zu leitenden Herren, denen wir dann unser Problem mit Hilfe einer englisch sprechenden Angestellten schildern konnten. Nach langem freundlichen Diskus erhielten wir die Adresse eines angeblichen Versicherungsbüros, nahmen ein Taxi und folgten diesen zu dieser Adresse. Dort war jedoch keine Versicherung sondern eine Finanzbehörde des Bezirkes. Wir suchten uns dort einen englisch sprechenden Angestellten, erklärten unser Problem und dieser begleitete uns dann – nachdem er von seinem Chef dazu aufgefordert wurde – zu einem Versicherungsbüro wo wir endlich die ersehnte Versicherung abschließen konnten. Nun ging es weiter zu unserem Tagesziel, dass wir erst nach einem wunderbaren Sonnenuntergang erreichten.
Unterhalb der Festung befindet sich ein Jurten-Camp mit 10 Jurten, WC-Anlagen udgl. Wir waren wieder bei einer Touristenattraktion gelandet, konnten jedoch in unmittelbarer Nähe kostenlos nächtigen. An diesem Abend waren sonst keine anderen Touristen mehr da und wir haben dann ganz alleine in eine Jurte ein Touristendinner inklusive Wodka zu uns genommen das wir auch ohne Probleme vertragen haben

Montag 26.04.2010
Usbekistan
Zurückgelegte Strecke: 362 km
Heute ging es nun zum Aralsee und zwar nach Moynaq. Wir waren enttäuscht, da es regnete und wir weder das Hotel, in dem wir einen Tag ausspannen wollten, noch die gestrandeten Schiffe fanden. Am Polizeiposten wollten wir die in allen Informationen als wichtig bezeichnete Registrierung vornehmen lassen. Ein Kaum englisch sprechender Beamter konnte uns nicht wirklich weiterhelfen und sprach immer nur etwas von „three days“. Registrierung gab es keine. Kurz danach trafen wir den ersten Touristen auf unserer Reise. Es war ein alleine mit seinem Wohnmobil reisender Franzose. Wir unterhielten uns in Englisch und zur Registrierungs-pflicht hatte er gehört, dass diese inzwischen abgeschafft wurde bzw. nur notwendig ist, wenn man länger als drei Tage an einem Ort bleibt. Wir beschlossen daher uns mit diesem Thema nicht mehr zu beschäftigen.
Weiter ging as nach Nukus. Wir nahmen ein Taxi und Norbert fuhr mit diesem zu einer Bank um Geld umzutauschen. Bernd fuhr mit dem Toyota hinterher. Bei der ersten Bank waren wir erfolglos, diese geschlossen war. Weiter mit dem Taxi zur Nationalbank wo wir endlich Dollars in die Landeswährung umtauschen konnten.
Weiter ging es mit dem Taxi (und dem Toyota dahinter) zu einer kleinen Reifenwerkstatt. Dort wurde festgestellt, dass unser defekter Reifen unreparabel ist. Der Chef dieser Werkstatt gab uns zu verstehen, dass wir in der nächsten Stadt (etwa 33 km entfernt) wohl einen passenden Reifen finden würden und bot sich an mit uns – im Toyota – dorthin zu fahren.
Gesagt getan. Wir klapperten zahlreiche Gebrauchtreifenhändler ab, da es anscheinend keine neuen Reifen gibt. Beim fünften oder sechsten Händler hatten wir dann teilweisen Erfolg, indem wir einen gebrauchten Reifen fanden, der annähernd der von uns verwendeten Größe entsprach. Da wir ohnehin noch ein Ersatzrad in Originalgröße mit haben, beschlossen wir den gebrauchten Reifen als eiserne Reserve mitzunehmen um diesen falls notwendig als „Notrad“ verwenden zu können. Das Profil dieses Reifens würde bei uns in Österreich sofort zur Abnahme der Kennzeichen führen. Nachdem der Reifen montiert, gewuchtet und am Toyota angebracht war, gab es noch ein Foto mit der Werkstattcrew and sämtlichen anwesenden Kunden und wir verließen Nukus nachdem wir vorher noch 130 Liter Diesel getankt hatten. Das Tanken ist hier auch so ein Problem: Wir müssen vor dem Tanken angeben, wie viele Liter wir benötigen und mehr gibt die Zapfsäule nicht her. Benötigt man mehr, muss wieder eine Literzahl genannt werden, usw. usw. Heute mussten wir sogar den Anhänger abhängen, da der Schlauch der Zapfsäule zu kurz war, um den am Toyota-Heck angebrachten Zusatztank füllen zu können. Nachdem wir getankt und den Anhänger wieder angekuppelt hatten, waren Bernds Hände stark verschmutzt. In der Tankstelle gab es weder Wasser noch irgendwelche Tücher oder Papier zur Reinigung. Da kam Freude auf Schließlich haben wir einen Wasserkanister aus unserem Fahrzeug samt Flüssigseife geholt und uns gründlich die Hände gewaschen. Nach dieser Tankzeremonie haben wir die Stadt verlassen und uns etwa 15 Kilometer später einen Nächtigungsplatz gesucht.
Das Wetter war am Morgen regnerisch, besserte sich jedoch während des Tages. Allerdings war es mit ca. 16° merklich kälter als an den Vortagen.

Sonntag 25.04.2010
Usbekistan
Zurückgelegte Strecke: 276 km
Heute war nicht unbedingt unser bester Tag:
Wir wollten zum Aralsee und unser „Winnetou“ zeigte uns eine Strecke an, die um etwa 100 km kürzer sein sollte als die Hauptstraße auf unserer Landkarte. Nachdem die Abzweigung ganz ordentlich asphaltiert war, folgten wir dieser. Relativ bald wurde der Asphalt schlechter und wir fuhren teilweise auf einer Sandpiste neben der Straße. Nach etwa 45 km ging die Straße überhaupt in eine Piste über und nach weiteren fünf Kilometern mussten wir umkehren, da die Piste total überschwemmt war und ein Durchkommen unmöglich erschien. Also mussten wir die gesamten 50 km bis zur Hauptstraße wieder zurück.
Wieder auf der Hauptstraße nahmen wir ein ungewöhnliches Geräusch war und stellten fest, dass eine Metall/Gummi-Verbindung zwischen dem Fahrgestell und der Kabine beschädigt war. In etwa 2 Stunden hatten wir die Verbindung durch eine neue aus unserem Ersatzteillager ersetzt und konnten die Fahrt fortsetzen.
Ein weiteres ungewohntes Geräusch, dessen Ursache wir nicht gleich feststellen konnten machte uns Sorgen. Schließlich fanden wir die Ursache: Durch die starken Belastungen auf den letzten 100 km hatte sich in der Kabinenrückwand ein kleiner Riss gebildet, dessen Ränder bei entsprechend schlechter Fahrbahn gegeneinander scheuerten. Wir behoben dies relativ einfach, indem wir den Riss einfach breiter machten, damit die Räder nicht mehr miteinander in Kontakt kommen konnten. Selbstverständlich müssen wir diesen Riss genau beobachten und diesen, falls er sich vergrößert, zu schweißen lassen. Aber damit war es noch nicht getan: kaum sind wir wieder angefahren, begann der Toyota sich zu rütteln und zu schütteln und verursachte unangenehme und laute Geräusche. Grund: Reifenschaden am linken Hinterrad. Super! Schnell hatten wir eines der beiden Ersatzräder montiert. Der beschädigte Reifen wird sich wohl kaum wieder verwenden lassen, wir werden dies jedoch in der nächsten Reifenwerkstatt prüfen lassen.
Müde und abgespannt fuhren wir dann noch einige km in Richtung Aralsee und bezogen, dann in einer Buschlandschaft einen – wie wir glaubten – versteckten Nächtigungsplatz. Kaum waren wir ausgestiegen erhielten wir schon Besuch von drei Männern. Vermutlich war einer davon der Grundbesitzer. Wir spendierten 3 Dosen Bier und erhielten die Genehmigung auf diesem Platz zu nächtigen. Auch die heute durchfahrene Gegend war fast nur eben und wenig interessant. Lediglich auf unserem misslungenen Abstecher mussten wir einmal eine interessante und schöne Geländestufe befahren.
Das Wetter war auch heute wieder schön und heiß wobei der Wind schwächer als gestern war.

Samstag 24.4.2010
Kasachstan / Usbekistan
Zurückgelegte Strecke: 282 km
Nach einem kräftigen Frühstück starteten wir heute gegen 8:30h in Richtung usbekischer Grenze. Bis Beyneu hatten wir eine wunderschöne Straße. Dort tankten wir und kauften uns 50 Liter Wasser. Die Asphaltstraße ab Beyneu verdient diesen Namen nicht und verwandelte sich später bis zur Grenze in eine Sandpiste auf der wir jedoch schneller vorankamen als auf der sogenannten Asphaltstraße mit den vielen Schlaglöchern. Die Gegend war ähnlich wie gestern flach und wenig interessant.
Für die Grenzabfertigung an der Grenze Kasachstan/Usbekistan benötigten wir insgesamt 3:50h. Mit $20,-- verkürzten wir die Abfertigungszeit nicht unerheblich. Obwohl wir mehrmals nachgefragt haben, mussten und konnten wir keine Kfz-Haftpflicht Versicherung für Usbekistan abschließen, obwohl in den uns zur Verfügung stehenden Informationen der Abschluss an der Grenze notwendig und verpflichtend ist. Wir sind daher momentan unversichert unterwegs und müssen morgen in der ersten größeren Stadt abklären, ob wir nicht irgendwo diese Versicherung abschließen können. Ab der Grenze war die Straße wieder einwandfrei in Ordnung. Gegen 17:30 fuhren wir bei Jasliq in eine Art Sandgrube, wo wir nächtigen können, ohne das wir von der Straße gesehen werden.
Während Norbert kochte, überprüfte und regulierte Bernd noch den Luftdruck der Reifen, kontrollierte den Motorölstand und prüfte alle Radmuttern auf festen Sitz.
Das Wetter war - wie bisher immer - sehr schön mit einer Höchsttemperatur von 40,6°

Freitag 23.04.2010
Kasachstan
Zurückgelegte Strecke: 341 km
Heute hatten wir eine wenig interessante ermüdende und trostlose Strecke in Richtung usbekischer Grenze zurückzulegen. Auf sehr guter und verkehrsarmer Straße erreichten wir mit 76,5 km/h den höchsten Tagesdurchschnitt der bisherigen Reise. Pech hatten wir beim Tanken: Es war nur ein großer Zapfhahn für LKW verfügbar mit dem unser Tankstutzen überging etwas Diesel auch in die Wohnkabine gelangte. Wir haben zwar gleich geputzt aber heute Nacht werden wir den Geruch des Diesels sicher noch stark wahrnehmen.
Wir übernachten abseits der Straße hinter einem großen Erdhügel und können von der
Straße kaum gesehen werden.
Das Wetter war heute mit 33° sehr heiß, allerdings wehte ein starker Wind, der die Temperatur etwas erträglicher machte.. Jetzt am Abend um 20 Uhr hat es noch 24°.

Donnerstag, 22.04.2010
Kasachstan
Zurückgelegte Strecke: 301 km
Nachdem wir erst gegen Mitternacht ins Bett gingen, schliefen wir bis etwa 8 h und verließen unseren Nächtigungsplatz gegen 9 h.
Ziel war die Stadt Atyrau, die wir etwa um 14 Uhr erreichten. An der Straße dorthin, die ein Teil der ehemaligen Seidenstraße ist, trafen wir auf die ersten Kamele. Auch Kühe, Schafe, Ziegen und Pferde grasten neben der Straße in großer Zahl und überquerten diese auch völlig unbekümmert und ohne sich um den Verkehr zu kümmern. Die Landschaft hier ist sehr eben und geprägt von etlichen Bohrstellen, einer Eisenbahnlinie und den schon erwähnten Tieren. In Atyrau besichtigten wir kurz das Stadtzentrum, hoben Geld ab, tankten und brachen auf in Richtung Usbekistan. An einer Tankstelle fragten wir nach dem Weg aus der Stadt, da wir „Winnetou“ nicht hundertprozentig vertrauten.
Ein sehr freundlicher junger Usbeke, der auf dem Weg nach Hause war, lotste uns dann aus der Stadt. Übrigens auf der auch von „Winnetou“  angezeigten Route! Etwa 45 km nach Atyrau bogen wir von der Straße ab und fuhren etwa einen Kilometer in die Steppenlandschaft, wo wir nächtigten. Wäre nicht die Straße und eine die Straße begleitende Stromleitung, so würden wir von diesem Platz in allen Richtungen nur ebene Steppe bis zum Horizont sehen. Einfach faszinierend! Nachdem wir uns eingerichtet hatten, wärmten wir  10 Liter Wasser und zelebrierten einen Undressed-Outdoor-Shower, dem in der untergehenden Sonne eine räumlich  unbegrenzte Sitzung auf dem Camping-Toilettenstuhl folgte.
Das Wetter war wieder schön und warm wenn auch teilweise diesig.

Mittwoch 21.04.2010
Russland – Kasachstan
Zurückgelegte Strecke: 472 km
Wir fuhren weiter auf derM6 in Richtung Astrakhan auf einer ganz guten Straße. Frühstück gab es in Form von Kaffee und Kuchen in einem kleinen Rasthaus. Anfangs wurde die Straße von hässlichen Industriebetrieben und Industrieruinen begleitet. Später änderte sich die Landschaft zu unendlich weiten Ebenen, die teilweise landwirtschaftlich genutzt wurden überwiegend jedoch brach lagen. Linkerhand strebt die Wolga in einem breiten Flussbett dem kaspischen Meer zu, in das sie schließlich in einem vielfach verzweigten Delta mündet. Fischer boten am Straßenrand ihre getrockneten Wolga-Fische an. Bei einem hielten wir an und Norbert machte einige Bilder. Man bot uns auch Kaviar zum Kauf an. Die Fischer schenkten uns schließlich einen der Fische doch wir wollten kein Gesundheitsrisiko eingehen und verfütterten den Fisch später am Straßenrand an eine Hündin mit 2 Welpen.
Nach einem Abstecher in einen kleinen Ort mit einer wunderschönen aber leider dem Verfall preisgegebenen Kirche, füllten wir in Astrakhan noch die Tanks des Toyotas und alle Reservekanister mit Diesel an und hatten damit ca. 220 Liter an Bord.
Bei der Ausfahrt von der Tankstelle überfuhr Bernd eine Sperrlinie und wir wurden sofort
angehalten und kontrolliert, jedoch nicht bestraft. Insgesamt mussten wir in Astralkhan drei Polizeikontrollen über uns ergehen lassen. Nach Astrakhan überquerten wir einen Fluss über eine mautpflichtige Pontonbrücke. Mit den prall gefüllten Tanks näherten wir uns nun dem Ende des ersten Teiles unserer Reise, den wir auch als „Anreise“ bezeichnen, da in Kasachstan die Seidenstraße beginnt, die ein Hauptziel unserer Reise ist. Von Kirchdorf bis zur russisch/kasachstanischen Grenze hatten wir nun 3348 km ohne technische Probleme zurückgelegt.
An der Grenze warteten wir dann etwa eine Stunde in der Fahrzeugschlange bis wir die russische Abfertigung erreichten. Diese war in etwa 30 Minuten erledigt ohne das wir Geld beisteuern mussten. Zwei Stunden dauerte es dann bei den Kasachen, wo wir auch eine Haftpflichtversicherung für die Fahrzeuge abschließen und einige Dollar für eine unkomplizierte Abfertigung beisteuern mussten. Schließlich – es war bereits dunkel - fuhren wir noch ca. 40 km um eine ruhige Nacht im abgesperrten Gelände einer Reifenwerkstatt, die rund um die Uhr geöffnet ist, zu verbringen.
Das Wetter war auch heute schön und warm.

Dienstag 20.04.2010
Russland
Zurückgelegte Strecke:  412 km
Wir haben sehr gut und ruhig geschlafen und sind ohne Frühstück in Richtung Wolgograd aufgebrochen. Später haben wir an einer Tankstelle Kaffee getrunken.
Die russischen Straßen waren wahrlich ein Traum im Vergleich zu jenen in der Ukraine und es gab über große Strecken daran nichts auszusetzen. Die Polizei war zwar an allen großen Kreuzungen präsent, wir wurden jedoch nur einmal kontrolliert. Auch sahen wir keine einzige Radarkontrolle.
Faszinierend präsentierte sich nun die Landschaft mit unendlichen Ebenen von Horizont zu Horizont. Dies war sehr beeindruckend, bot jedoch für Norbert sehr wenige Fotomotive.
Das Mittagessen, nahmen wir erstmals auf dieser Reise im Freien in der warmen Sonne zu uns und haben dies sehr genossen. Wir beschlossen, Wolgograd zu umfahren und einen Abstecher zur M6 zu nehmen, die uns weiter nach Astrachan führen wird, Zu unserer großen Freude funktionierte heute Bernds neues GPS-Gerät, das wir „Winnetou“ tauften, wieder einwandfrei. Zuletzt in der Ukraine zeigte es nur die Luftlinie zum angepeilten Ziel, nicht aber wie ein richtiges Navi auch den Straßenverlauf an. Dies funktioniert jetzt wieder. Diesel kostet hier in Russland 18 Rubel pro Liter was in etwa 45 €-Cent entspricht. Als wir die M6 erreichten, erspähten wir einen LKW-Hof auf dem wir übernachteten.
Diese russischen LKW-Höfe sind ein eingezäuntes und bewachtes Areal ausgestattet mit einem Plumps-Klo und sonst nichts. Leider gibt es auch keine Dusche die uns schon sehr abgeht. Wir haben uns beide heute erstmals rasiert.
Das Wetter war wieder sehr schön und warm, wenn auch zeitweise sehr windig. Am Abend hatte es um 18h (die Ortszeit hier ist MEZ +2 Std.) noch 23°C.
Soeben haben wir noch einen Kassasturz mit allen fünf Währungen die wir derzeit mit uns führen gemacht und die Richtigkeit unserer Reisebuchhaltung feststellen können.

Montag 19.04.2010
Ukraine – Russland
Zurückgelegte Strecke: 307 km

Von dem angenehmen und schönen Platz am See starten wir heute in Richtung russischer Grenze. Ganz tief in uns schlummerte die Angst, dass wir Probleme wegen des Visums bekommen könnten. Wir mussten ein teures Geschäftsvisum lösen sind aber als Touristen unterwegs und das könnte zu Problemen führen. Unterwegs hatten wir auch die erste Polizeikontrolle in der Ukraine und in Richtung Grenze häufte sich die Präsenz der Verkehrspolizei auf ein uns bisher unbekanntes Ausmaß (auf ca. 20 km 5 Polizeikontrollen.) Der Straßenzustand war katastrophal – ein Schlagloch reihte sich an das andere und so erreichten wir heute lediglich einen Durchschnittsgeschwindigkeit von 54,3 kmH. Dies ist bisher der niedrigste Wert.
An der Grenze angelangt, wurden wir vorerst von den ukrainischen Zöllner relativ genau kontrolliert und hatten schließlich 20 Dollar in eine Schublade zu legen um schnell abgefertigt zu werden.
Dann ging es weiter zu der russischen Grenze. Als erstes war die Visumkontrolle an der Reihe die – zu unserer Freude – reibungslos verlief. Nachdem für die Fahrzeuge langsam und umständlich die notwendigen Transitpapiere erstellt wurden, ging es zur Zollkontrolle. Wir mussten den Anhänger nahezu komplett entladen und es wurde jedes einzelne Gepäckstück und jede Kiste genau kontrolliert. Man war auf der Suche nach Drogen, die bei uns keinen Erfolg haben konnte. Auch der Toyota wurde ganz genau unter die Lupe genommen. Allerdings interessierte sich der sehr freundliche und etwas englisch sprechende Beamte überhaupt nicht für Lebensmittel, gleich welcher Art. Wir hatten ohnehin die Fleisch- und Wurstwaren zum Großteil im Keller des Fahrzeuges versteckt………..
Es wurde von uns keinerlei Zahlung verlangt und so spendierten wir den Beamten sieben Bier, die sie zwar nicht persönlich annahmen, die wir jedoch in die Zöllnerhütte stellen durften. Für die Abfertigung an der russischen Grenze haben wir ca. 2 Stunden benötigt.
Nachdem wir die Grenze passiert hatten, fuhren wir noch in den nächsten Ort wo wir bei einem Bankomat 10.000 Rubel behoben haben und uns schließlich auf einem bewachten Parkplatz für die Nacht einrichteten. Wir waren, obwohl wir heute nur knapp über 300 km gefahren waren wirklich müde und sehr froh, dass wir heute nicht mehr weiter fahren mussten.
Das Wetter war heute sehr schön und warm, wir haben erstmalig die Klimaanlage eingeschaltet.

Sonntag 18.04.2010
Ukraine
Zurückgelegte Strecke: 485 km
Im Verlauf der Nacht hat es sich dann herausgestellt, dass es sich bei unserem Hotel um ein „Stundenhotel“ gehandelt hat. Die letzten Gäste verließen das Hotel grölend und hupend um ca. 4 Uhr. Wir sind dann bereits gegen 6:30 aufgebrochen und haben nach etwa 2 Stunden Fahrt auf einer Tankstelle unser Frühstück in Form von Kaffee + Kuchen zu uns genommen. Bei dieser Gelegenheit haben wir auch die Toilette benutzt und konnten uns mit warmem Wasser waschen.
Auf der Fahrt nach Charkiv hat sich dann die Landschaft total verändert. Jetzt sahen wir große und sehr große Felder und auch mehrere Traktoren, dafür fast keine Pferde mehr. Um die Mittagszeit legten wir eine Rast ein und Norbert bereitete uns ein Käseomlette zu. Die Straßen in der Nähe von und in Charkiv waren die schlechtesten die wir auf dieser Reise erlebt haben. Wir fragen uns, wie schlechter es noch werden kann, ohne dass unser Fahrzeug beschädigt wird. In der Nähe von Grakove sahen wir unterhalb der Straße einen kleinen See an dem einige Hütten und mehrere Autos standen. Wir fuhren dorthin und fragten ob wir hier nächtigen können, was freundlich bejaht wurde. Nachdem wir uns mit einigen Personen dieser „Ansiedlung“ bekannt gemacht hatten, kam es zur persönlichen Kontaktaufnahme- Mit unserem „Bilder-Wörterbuch“ bestellten wir uns Fisch und Bier und wurden anschließend noch kostenfrei mit Wodka und Krautwicklern verwöhnt. Es wurde uns auch ein Getränk angeboten, dessen Herkunft wir nicht eruieren bzw. erraten konnten. Schließlich wurde Bernd von einer jungen Dame zu einer Birke geführt, an der eine Flasche angebracht war, in der aus einer Einkerbung im Birkenstamm der Saft der Birke gesammelt wurde. Schmeckte wirklich nicht schlecht. Übrigens zahlten wir für zwei Portionen Fisch mit 2 Bier und 2 Kaffee lediglich umgerechnet € 6,-- (In Worten: € Sechs).
Nachdem uns die Männer dieser Ansiedlung noch mit Wodka bewirtet hatten und wir ihnen unser Fahrzeug im Detail erklären mussten, begannen wir unser Tagebuch zu schreiben und uns für die Nacht vorzubereiten.
Heute hatten wir schönes, großteils wolkenloses Wetter. Die Temperatur am Morgen lag nur
bei 3° doch stieg diese im Laufe des Tages auf über 15° an und ist auch jetzt am Abend noch sehr angenehm.

Samstag 17.04.2010
Ukraine
Zurückgelegte Strecke: 517 km
Nach einem kleinen Frühstück in der Tankstelle fuhren wir in Richtung Kiev, das wir eigentlich umfahren wollten. –Wir verpassten jedoch eine Abfahrt und kamen dann doch weiter in das Zentrum als gewollt. Nach einigem Herumsuchen ist es uns dann doch gelungen.
Die Ausfahrt und die Weiterfahrt zur M03 zu finden, die uns weiter nach Osten bringen sollte. Erschwert wurde die Orientierung dadurch dass Bernds neues Navi, das er erst am Tage vor unserer Abfahrt bekommen hat, nicht funktionieren wollte.
Die Strecke bis Kiev war fast eine einzige große Baustelle und ein Leckerbissen für die Geschwindigkeitskontrolleure, die in einer wirklich großen Anzahl im Einsatz war. Wir waren vom Vortag noch sehr vorsichtig und kamen ungeschoren davon.
Auf der gesamten Strecke sahen wir fast ausschließlich kleine landwirtschaftlich Felder und nahezu keinen Traktor jedoch jede Menge Pferde vor dem Pflug auf den Feldern im Einsatz. Etwa 70 km nach Kiev nahmen wir dann in einem kleinen Hotel ein gutes Abendessen zu uns und richteten es uns auf den Hotelparkplatz zum Übernachten ein.
Als es dunkel wurde bemerkten wir, dass an der Außenfassade des Hotels rot blinkende
Girlanden eingeschaltet wurden und die Zimmer im oberen Stockwerk innen rot beleuchtet wurden. Was für eine Art von Hotel wird dies wohl sein? Wir werden ja sehen, was die Nacht so mit sich bringen wird.
Das Wetter war heute wechselhaft mit Sonne und Wolken aber fast keinen Niederschlag. Die Temperatur kam jedoch auch tagsüber nicht über 10° hinaus.

Freitag 16.04.2010
Ungarn – Ukraine
Zurückgelegte Strecke: 546 km
Die ukrainische Grenze erreichten wir um etwa 9:30 Uhr. Bereits nach etwa 45 Minuten waren wir dort ohne jede Probleme abgefertigt.
Gleich nach der Grenze haben wir getankt und dafür in € bezahlt da keine Karte akzeptiert wurde und wir noch keine ukrainische Währung hatten.
Wir fuhren bis zum nächsten Ort um Geld zu wechseln doch die Bank hatte Mittagssperre. So kochte Norbert inzwischen (Kartoffelpfanne mit Putenfleisch) und anschließend konnten wir in der Bank Euro umwechseln.
Dann fuhren wir weiter in Richtung Kiev und durchquerten dabei die Karpaten, eine schöne Hügellandschaft mit knapp über 700 m Höhe. Auffallend waren die vielen Kirchen mit goldfarbenen Kuppeln aber auch die große Anzahl von Tankstellen. Diesel kostet umgerechnet etwa € 0,72 je Liter.
Wir bemerkten schon, dass die ukrainische Polizei außergewöhnlich oft Radarkontrollen durchführt. Trotzdem fuhr Bernd in eine dieser Fallen: Im Ortsgebiet, zweispurig, bergab 83 km/h anstatt 60 km/h. Der Polizist erklärte uns, dass der Strafrahmen dafür 170 – 340 Euro beträgt. Schließlich gab er sich mit € 80,-- - ins Handschuhfach des Polizeiwagens hinterlegt und ohne Quittung – zufrieden.
Wir werden wohl nie erfahren ob wir zuviel bezahlt haben, wollen uns jedoch bemühen, künftig die Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten. Aus Schaden wird man klug …….
Das Wetter war heute sehr wechselhaft. Regen wechselte sich mit Sonne ab und die Temperatur lag bei etwa 10°
Wir nächtigen auf einer Tankstelle in der Nähe von Brody an der wir auch unseren Tank wieder aufgefüllt hatten. Kurz vorher entdeckten wir bei einer Kaserne einen Bankomat, wo wir Geld beheben konnten.

Donnerstag 15.04.2010
Österreich – Ungarn - Zurückgelegte Strecke: 391 km
Heute war ein aufregender Tag:
Um 6 Uhr früh fiel Bernd ein, dass er das Ladekabel für das Sattelitentelefon nicht mit hatte. Mit Brigittes und Michaels Hilfe wurde uns dieses mit einigen anderen vergessenen Sachen per Expresszug nach Wien Westbahnhof gesandt.
Zwischenzeitlich stellten wir unser ‚Fahrzeug auf einem Supermarkparkplatz in der Brünner Straße ab fuhren mit der Straßenbahn in die Nähe der Porzellangasse wo wir die usbekische Botschaft kontaktieren wollten. Die Adresse hatte Bernd aus dem Internet. Am Haustor klebte ein Zettel, dass man in die Pötzleinsdorferstr. übersiedelt sei. Dorthin ging es per Taxi. Am Tor war auf einem Schild zu lesen: Parteienverkehr Montag, Mittwoch und Freitag. Heute war Donnerstag. Norbert ist fast ausgeflippt. Nachdem wir geläutet und unsere Namen genannt hatten, wurden wir doch eingelassen. Die Genehmigung für unser neues Visum war noch nicht da. Nach etwa einer Stunde Wartezeit kam das OK! Wir gaben unsere Pässe und die Anträge ab und wurden nach den Passfotos gefragt. Diese lagen im Auto in der Brünnerstraße.
Nun ging es mit dem Taxi zum Westbahnhof um das Paket vom Zug abzuholen. Dort machten wir neue Fotos. Zurück mit dem Taxi zur Botschaft, wo wir nun die Visa erhielten und wieder mit dem Taxi zu unserem Auto.
Um etwa 14 Uhr sind wir dann gestartet und sind noch 5 ½ Stunden bis tief nach Ungarn hinein gefahren. Dabei benötigten wir durch Budapest im Stoßverkehr mehr als 2 Stunden.
Auf einem Tankstellenrasthaus in der Nähe von Mezökeresztes richten wir uns jetzt zum, nächtigen ein.
Von Toni erhielten wir ein SMS, dass sein Flug vorverlegt wurde und er nun schon am 6. Mai in Duschanbe ankommt.
Wir haben ihm ein SMS zurückgesandt, dass er sich um eine Vorverlegung der Gültigkeit seines Visum bemühen muss, da dieses, so glaubten wir zumindest, erst am 8.Mai beginnt.
In Wien war es trocken, später begann es zu regnen, jetzt um 22 Uhr regnet es stark.

Mittwoch 14.04.2010
Abreise - Zurückgelegte Strecke: 261 km
Bernd steht um 6 Uhr auf und macht noch einige Arbeiten am Laptop. Als wir endlich mit dem Packen fertig sind, fahren wir dann um 11:13 h ab.
Es beginnt somit unsere wohl abenteuerlichste Reise unserer an Reisen und Abenteuern nicht gerade armen Leben.
In Ybbs bei der Zufahrt zur Tankstelle stirbt plötzlich der Motor ab und lässt sich nicht mehr starten. Wir kontaktieren den ÖAMTC der direkt an der Tankstelle einen Stützpunkt hat. Bernd denkt an den Fahrzeugausfall vor der geplanten Lybienreise vor zwei Jahre und ihm wird schwarz vor den Augen: Nicht schon wieder BITTE!!!!! Dann springt der Motor doch wieder an. Der ÖAMTC hängt das Auto an ein Diagnosegerät, welches keinen Fehler anzeigt. Anscheinend war der Diesel schon sehr knapp und der Motor hat Luft angesaugt.
Die Botschaft Usbekistan hat die neuen Visa für eine 2malige Einreise noch nicht. Vielleicht morgen? Wir werden sehen. Die Anträge hat Bernd zu Hause vergessen und Brigitte sendet diese per Email an das Visabüro. Zum Visabüro bringen wir dann den Antrag für Toni für Usbekistan
In Hagenbrunn essen und trinken wir zu Abend und nächtigen am Parkplatz des Heurigenlokals „Heilig“. Einige Gäste bestaunen unser Gespann und erkundigen sich eingehend über unsere Reise.
Es regnete eigentlich den ganzen Tag bis in den späten Nachmittag.

Dienstag 13.04.2010
Letzte Vorbereitung
Norbert kommt am Nachmittag nach Kirchdorf und wir packen bis 1 Uhr in der Früh